Propheten und Prophezeiungen

Dan Török, 04.03.2012

Wer ist ein Prophet

 

Die ersten Erwähnungen über Propheten finden wir in den Büchern von Moses. In Gen 20:7 ist Abraham als Prophet bezeichnet. In Ex 7:1 bezeichnet Gott Aaron – Moses Bruder als einen Propheten. Er sagt, dass Aaron Moses Propheten ist, weil er an Pharao Moses Aufträge bekannt macht. Der Prophet ist also ein Mensch, der anderen Menschen irgendjemandes Willen bekannt macht; Gottes Prophet macht den Menschen Gottes Willen bekannt.

 

Moses ist sehr oft als der größte Prophet unter den Propheten bezeichnet. Warum? Vor allem war es darum, dass er Gott „von Angesicht zu Angesicht“ gekannt hat. Also hatte er die vertrauliche Bekanntschaft Gottes (Dt 34:9-10). Und die wichtigste Äußerung seines Prophetischen Amtes war, dass Gott durch ihn an die Israeliten sein Gesetz mitgeteilt hat.

 

In Numeri 11:9 verlangt Josua von Mose, damit er Eldad und Medad abstellt, die „außer das Programm“ prophezeit haben. (Mose hat auf Gottes Befehl 70 Ältesten versammelt, auf die Gott sein Salben gegeben hat, damit sie Mose helfen können und die haben zu prophezeien begonnen.) Mose hat Josua verweigert und hat gesagt: „Es sei das alle Israeliten prophezeien würden!“ Das bezeugt, wie hoch das Prophezeien Mose geschätzt hat. Und es zeigt uns auch, dass Prophezeien nur das Sehen in die Zukunft nicht bedeutet. Wie würde es aussehen, wenn alle Israeliten das Sehen in die Zukunft reden würden?

 

Elisa ist auch ein Prophet. In der Schrift sehen wir auch die Erklärung bei ihm. Der König Josaphat sagt von ihm: „Bei ihm ist das Wort Gottes“ (2Kön 3:11-12).

 

Von Christus spricht man als von dem Propheten in einer Situation, wann er den toten Jungen vom Tod auferweckt hat. Seine Mutter spricht von Jesus: „Es ist ein großer Prophet unter uns aufgestanden, und Gott hat sein Volk heimgesucht.“ (Lukas 7:15-16). Daraus folgt, dass der Prophet auch der Vermittler Gottes Macht ist.

 

Der Prophet ist ein Synonymen für einen Verkündiger, Sprecher, bzw. Zeuge aber auch für einen Vermittler der Gottes Macht.

 

 

Die, die in Gottes Namen weissagen, aber in der Wirklichkeit hat sie Gott nicht gesendet, er hat ihnen nicht angeordnet, dass sie in seinem Namen weissagen, sie sind falsche Propheten (Jer 14:14). Gott sagt von ihnen, dass sie die Propheten der

ihres Herzens Trügerei sind (Jer 23:25-26).

 

 

 

Was ist die Prophezeiung und was sie „verkündigt“ 

Im vierten Buch von Mose lesen wir, dass Gott lässt sich von dem Propheten erkennen (Num 12:6). In dem 1. Buch von Samuel lesen wir, dass man den Propheten auch als den Seher bezeichnet hat (1Sm 9:3-20). Es war eine Person, die einem anderen Menschen Gottes Antwort an konkrete Frage mitgeteilt hat (hier lesen wir, dass zu ihm der künftige König Saul wegen seinen Eselinnen gekommen ist). Die Prophezeiung ist auch die Erkennung des wirklichen Zustands der Dinge – Peter Simon bei einem Abendbrot mit Jesus bezweifelt Jesu Prophezeiungssalbung. Er denkt, wenn Jesus der Prophet wäre, würde er erkennen, dass die Frau, mit der er hinter dem Tisch sitzt, sündhaft ist. Gleich danach widerlegt Jesus seinen Zweifel, weil er ihm zeigt, dass ihm klar ist, wer mit ihm hinter dem Tisch sitzt und dass er weiß, woran Peter gerade gedacht hat (Luk 7:39).

 

Die grundsätzliche Aufgabe der Propheten nach dem Tod Königs Salamon war auf die Taten, die Israeliten gegen Gottes Willen tun, hinweisen. (Es betrifft die Propheten: Elia, Elisa, Hosea, Amos, Jona, teilweise Jesaja, Micha etc.) Sie haben auch darauf hinweisen sollen, was die Israeliten tun sollen würden. Wenn sie es abgelehnt haben, dann hat eine Mittteilung zu der Prophezeiung auch gehört, welche Folgen Gott von ihren Taten herleitet (2 Kön 17:13-18 und 23, ähnlich Nehemias 9:26, 30).

 

Die Prophezeiung ist das Mitteilen der Gottes Wille, Gottes Sprache oder Gottes Angelegenheiten oder Gottes Antworten oder Gottes Stellung zu etwas und auch Gottes Offenbarung der Bestimmten Situation – das alles vom Gottes Befehl. Die Prophezeiung bekommen die Propheten nach verschiedener Art. Einmal handelt es sich um einen Traum, andersmal um ein Sehen, Gottes Sprachen oder die prophetische Verzückung. Also ist es klar, dass die Prophezeiung bedeutend breiteres Inhalt, Bedeutung, Richtung und Form hat, als sie nur als Mitteilung der Zukunft und Entwicklung geschätzt wäre. Und sogar richtet sie nicht immer nur in die Zukunft – manchmal spricht sie auch in die Vergangenheit, manchmal in die Gegenwart.

 

Außer ausgesprochenen Prophezeiungen finden wir in der Bibel auch „prophetische Taten“ – z. B. das Opfern Isaaks von Abraham.

 

 

Worauf zielt die Prophezeiung (zeitgemäß)  

Die Prophezeiung in die Vergangenheit. Wenn die Israeliten von Midianitern bedrückt sind, sie rufen zum Gott für eine Hilfe. Er teilt ihnen mit, dass ihre Situation als eine Folge ihrer Unfolgsamkeit in der Vergangenheit ist (sogar nachdem sie Gott von Ägypten erlöst hat. (Ri 6-7-10).

 

Die Prophezeiung in die Gegenwart sehen wir in dem ersten Königsbuch, wenn Ahab und Josaphat sich in den Krieg vorbereiten und wollen vom Propheten wissen, ob diesen Krieg im Einklang mit Gottes Willen ist (1 Kö 22:6-28).

 

Beispiel der Prophezeiung in die nahestehende Zukunft (praktisch dringt sie mit der Gegenwart durch): Gott hat den Propheten Gad zu David gesendet, David hat mit Bath-Seba gesündigt und er gibt ihm eine Möglichkeit der Auswahl, was für eine Strafe wählt er für seine Sünde aus – Pest, Hungersnot oder Krieg (2Sam 24:11-13).

 

Die Prophezeiung in die ferne Zukunft Das ist zum Beispiel die Prophezeiung über der kommenden Gefangenschaft der Bürger Judäa von dem König Nebukadnesar. Darüber hat der Prophet Jesaja prophezeit, selbst hat er die Erfüllung schon nicht erlebt.

 

Die Prophezeiung betrifft auch die ganz ferne Zukunft. Das sind die alttestamentlichen Prophezeiungen über Christus und auch über der letzten Zeit. Jesaja hat schon vom Christi und auch von der letzten Zeit prophezeit.

 

Also die Prophezeiung kann in die Vergangenheit, Gegenwart, nahstehende oder ferne Zukunft richten.

 

Zweck der Prophezeiung

Wie es von der Michas Prophezeiung für Könige Ahab und Josaphat klar ist, einer der Zwecke der Prophezeiung kann eine Erklärung oder ein Zeigen der Situation sein. Sie kann auch eine Offenbarung der Ursache eines Geschehens sein. Zum Beispiel im 2 Chronik 19:2 gegen Josaphat: weil er gottlosem Ahab geholfen hat, er hat Gottes Zorn verdient.

 

Die Prophezeiung kann weiter für jemanden eine Zeigen der Gottes Wille sein, was und wie er machen soll, oder umgekehrt. Und wenn das schon jemand gemacht hat, dann kann sie auch eine Auswertung seiner Taten enthalten. Die Propheten haben das unfromme Benehmen des Gottes Volkes kritisiert, darum wurden sie bei einigen in der Macht stehenden Menschen sehr unbeliebt. Das klassische Beispiel des Herrschers, der die Gottes Propheten gehasst hat, war die Gattin von Ahab – Isebel. Sie hat die Propheten ohne Kompromiss vernichtet, weil sie ihre eingeführte Anbetung des heidnischen Abgotts Baal öffentlich zu kritisieren erlaubt haben.

 

In den Prophezeiungen teilt Gott mit, was er plant. Zum Beispiel im 1Kö 11:30-31 erfahren wir, dass Gott an Jerobeam 10 Geschlechte unter seine Herrschaft gibt und im 1Kö 14:1-8 erfahren wir, dass Gott Jerobeams Dynastie vertilgen und eine andere einsetzen wird.

 

Die Prophezeiungen in den prophetischen Büchern (z. B. in Jesaja) werden komplex – ihr Inhalt kann man ungefähr als folgenden Verfahrens andeuten: sie enthalten ein Überführen, was die, an die die Prophezeiung gerichtet ist, schlecht machen (Kritik des Zustands), dann erfolgt eine Erklärung, dass dazu die Gottes Handlung zu ihnen entspricht (also Erklärung der Ursache und Erklärung des gegenwärtigen Geschehens), sie wird mit einem Ermahnen zur Buße begleitet (was sollen sie tun, damit sich der Zustand ändern würde) und sie wird mit einer Warnung vor den Folgen beendet, die zweifellos kommen, wenn sie keine Buße tun werden. Die Warnung sagt, was wird Gott in diesem Fall tun, wie das in der Warnung vor dem Exil bei Jesaja war. Ein untrennbarer Teil solcher Prophezeiung ist auch eine Zusage der künftigen Erlösung (wieder was macht Gott).

 

Die Prophezeiung kann auch einfach, was wird geschehen, zeigen. Dieser Fall von Benutzen solcher Prophezeiung befindet sich in der Bibel sehr selten und gleichzeitig handelt es sich mehr um ein Zeigen was geschieht gerade beziehungsweise was wird auf Grund solcher Situation geschehen. Das Beispiel finden wir in Apostelgeschichte 21:11-12, es wird Paulus „vorhergesagt“, was sie ihm in Jerusalem machen werden, aber es handelt sich nicht um „eine Klärung der Zukunft“, sondern um eine Entdeckung der wirklichen Situation: für einige Juden war Paulus der Feind Nummer Eins. In der Diaspora hatten sie kaum keine Möglichkeit sich von ihm befreien, in Judäa war ihre Position mehr besser – darum war es klar, dass sie etwas Paulus zu tun versuchen. Diese einfache Entdeckung der Zukunft kann man auch so verstehen, dass Gott sich verbürgt hat, dass Paulus nicht in Judäa umgebracht wird, Gott erlaubt nur seine Verhaftung. Ein weiteres Beispiel ist die Klärung der Träume von Joseph im Gefängnis in Ägypten. Er hat beiden Mithäftlingen auf dem Grund ihrer Träume gesagt, was mit ihnen geschieht und das hat sich erfüllt (Gen 40:8-23). Damit was bis jetzt gesagt wurde, kann man annehmen, dass über dem Urteil schon entschieden wurde und Josefs Auslage so kein Zukunftszeigen sondern nur eine Offenbarung von schon empfangener Entscheidung wurde (die noch nicht verwirklicht wurde).

 

Erfüllung der Prophezeiung. Bei meisten Prophezeiungen, die in die Zukunft sprechen, ist Gott die Bewegkraft. Wie? Einerseits verursacht er selbst ihre Erfüllung, wie z.B. in 2Kö 3:11-25 in dem Krieg gegen Moabiter, wo hat Elisa prophezeit, dass Gott eine plötzliche Flut ohne Regen verursacht, sie wird noch als Blut aussehen. Also es war etwas, was nicht durch den natürlichen Vorgang bewirkt konnte, nur durch den direkten Einschlag Gottes (es hat sich erfüllt).

 

Die zweite Möglichkeit ist eine Erfüllung durch die Menschen. Entweder nimmt ein Mensch den offenbarten Willen an und verwirklicht ihn. Gott wählt jemanden aus seinem Volk aus, den beruft er zu der Erfüllung und entweder nimmt er das an oder wählt Gott dafür jemanden anderen aus. (vergleiche Ester 4:14).

 

Oder Gott benutzt den Menschen als ein Mittel (z.B. König Cyrus in Jes 44:28-45:5). Gott schenkt uns den freien Willen und er hat ein Recht ihn uns teilweise aberkennen, das macht er aber nur sehr selten (vergleiche Sprüche 21:1, in der Bibel finden wir nur wenig solchen Beispiele). Auch in solchem Fall nimmt er nicht den ganzen freien Willen ab, es geschieht mehrmals so, dass Gott solchen Menschen nur ein bisschen schiebt in das Ding, was solcher Mensch schon selbst machen will oder ist es ihm nah solches Ding zu tun. Das gute Beispiel dafür ist der König von Babylon Nebukadnesar, als ihm Gott für Erfüllung des Urteiles über Israel benutzt hat. Die Eroberung Judäas war ihm bestimmt nicht zuwider, gleichzeitig wurde er Gottes Mittel für die Ausführung des Urteils über Israel. Aus Jesaja 47 ist klar, dass es sich mehr um eine Ermächtigung handelt und dass es eine Zulassung des Königswillens wurde. Dann, wenn er sich dies als sein Verdienst zugeeignet hat und als er unbarmherziger gehandelt hat als er handelt sollen habe, wurde auch er bestraft. Es war ähnlich mit dem Assyrischem König Salmanasser, den Gott ähnlich bei Eroberung Samarias benutzt hat (Jes 10:12-15).

 

Erfüllung der Prophezeiung hat Gott voll in seinen Händen. Es geschieht dank seiner Aktivität oder benutzt er dazu die Menschen. Die Prophezeiung in die Zukunft erfüllt sich immer, weil der Garant (seines offenbarten Willens) Gott ist. Es handelt sich nicht um ein Weissagen – um ein Lesen der Zukunft aus Leber, Sterne, Wolken, Kaffeesatz, weil die Zukunft nicht fest gegeben ist. Auch im Gottes Gemüt nicht. Die Vorstellung, dass sie die Propheten „lesen“, ist falsch. Wirklich ist es so, dass ihnen Gott offenbart, was er macht oder machen will.

 

Die Prophezeiungen werden original und oft unerwartet erfüllt. Zum Beispiel Josephs Traum, in dem er gesehen hat, dass seine Brüder vor ihm verneigen werden (Gen 37:5-11). Von diesem Traum hat man im Voraus gar nicht geahnt, wie sich diese Prophezeiung erfüllt (in dem Traum haben vor Joseph die Garben verneigt). Die Brüder haben vor Joseph als vor dem zweiten höchsten Herr Ägyptens verneigt, sie haben gar nicht geahnt, vor wem sie verneigen. Die Prophezeiung zeigt nicht jedes kleinen Detail, sondern die Gottes Wille und was daraus für den Menschen folgt, was soll er tun.

 

Die Prophezeiung ist nicht eine Entdeckung schon gegebener Zukunft, sondern eine Offenbarung der Gottes Wille. Darum haben solche Dinge wie das Verschonen der Menschen in Ninive nach Jonas Warnung, oder die Heilung des Königs Hiskia (2 Kö 20:1-6) geschehen können. Der König Hiskia war todernst krank, als ihn der Prophet Jesaja besucht hat und er hat ihm „eine Erklärung seiner Situation“ prophezeit – seine Krankheit ist tödlich – und er hat ihm Gottes Wille, was er tun soll, offenbart – er soll vor seinem Tod Ordnung in seinem Haus machen. Die Reaktion Hiskias war Bitte zu Gott um Heilung, die Gott erhört hat und sendet Jesaja zum König mit einer weiteren Prophezeiung, dass Gott an Hiskia weitere 15 Lebensjahre trotz seiner tödlichen Krankheit schenkt.

 

Darum ist für die noch nicht erfüllte Prophezeiungen die treffende Äußerung: „Gott hat sie versprochen“ (siehe Röm 1:1-3).

 

 

Die Rolle der Prophezeiung in der Kirche 

Unterschied zwischen der Prophezeiung und der Biblischen Prophezeiung 

Weil eine Prophezeiung die Offenbarung Gottes Wille und Gott selbst ist, die Bibel selbst ist die wichtigste Prophezeiung und der größte Prophet war Jesus Christus (er ist die Verkörperung Gottes, die vollkommene Offenbarung Gottes und seiner Wille). Er ist auch die Erfüllung der Prophezeiung in Dt 18:15-19 – er ist „der Prophet“, der Johannes der Täufer nicht war. Auch die Menschen haben von Christi gesagt, dass er ein Prophet ist und zwar auf dem Grund seiner Lehre und Taten (Wunder). In Jesu und in seinem Leben wurde Gottes Willen, der in den Prophezeiungen beschrieben ist (sogar in der ganzen Bibel, Lukas 24:44) erfüllt. Jesus ist also auch ein Prophet, er ist Erfüllung des Vorbildes „prophetisches Amtes“ mit seinem ganzen Leben, weil er die Offenbarung Gottes und seines Willen ist und er ist auch selbst Gott (Dt 18:15-19 und Luk 24:44).

 

In Jesu wurde der in alttestamentlichen Prophezeiungen beschriebene Gottes Willen erfüllt. Die biblischen Prophezeiungen haben oft mehrere Ebenen und ganz oft sprechen sie auch von Christus, trotzdem sie sehr oft zuerst in die konkrete Situation in der Zeit der Prophezeiungsaussprache sprechen. Zum Beispiel die Prophezeiungen von der letzten Zeit werden meistens in den Prophezeiungen als ihre zweite oder dritte Ebene umfasst. Die erste Ebene kann die Mitteilung zu der gegenwärtigen Zeit sein, in der zweiten Ebene kann die Prophezeiung zum Christus gerichtet sein und die dritte Ebene kann von den letzten Zeiten sprechen.

 

Das ist die Eigenschaft ausschließlich von den biblischen Prophezeiungen. Ihre Teile oder Ebenen betreffend Jesus wurden schon erfüllt (außer der zweiten Ankunft), die Mitteilungen von der letzten Zeit wurden noch nicht erfüllt. Zu den biblischen Prophezeiungen kann man nicht mehr (und zu den von der letzten Zeit auch nicht) „die generell verbindliche“ Prophezeiungen (vergl. Offenbar. 22:18-19) ergänzen. Man kann nur ihre Deutung „ergänzen“ (zum Beispiel: wenn Antichristus kommt, kann man auf dem Grund der Erkenntnis vom Gott wahrlich sagen, dass er „der Antichristus, von dem schon geschrieben wurde . . .“ ist. Wenn es sich um keine Erkenntnis vom Gott handelt, oder wenn die Prophezeiung etwas über Rahmen der Bibel-Lehre zugeben versucht, dann ist diese Prophezeiung falsch).

 

Biblische Prophezeiung wird eigentlich Lehre. Das Beispiel ist das Gesetz – das hat Gott an Propheten Moses gegeben, damit hat Gott sein Wille offenbart, der Wille ist Gegenstand des Studiums und Grund der Lehre – Erklärung seiner Deutung – geworden. Das ist das Vorrecht der biblischen Prophezeiung. Es existiert keine außerbiblische „doktrinische“ Prophezeiung und man kann keine Prophezeiung für so verbindliche und vom Gott stammende halten. Es ist nur möglich „eine Erklärungsprophezeiung“, wie es schon oben gesagt wurde, und auch die „persönliche Prophezeiung“ – also die Offenbarung Gottes Wille in die konkrete Situation vom konkreten Einzelnen. Beides muss im Einklang mit Gottes Wort sein.

 

Die Prophezeiung gehört auch in die Kirche (1Kor 12:10, Röm 12:6, Apg 19:6, 1Kor 14:1). Es handelt sich nicht um eine Offenbarung der neuen „Lehre“. In der Kirche hat die Prophezeiung zweierlei Gestalt – einerseits direkt als das Propheten - Amt und auch so, dass alle prophezeien.

 

Das Propheten – Amt hat in der Kirche verschiedene Anwendung. Eine unter seinen Rollen ist klar in 1 Kor 14:37 – unterscheiden der Echtheit der Lehre (dazu wissen wir, dass in dieser Rolle werden die Propheten nicht selbst, die Ältesten in der Kirche sollen die Lehre zu unterscheiden fähig sein). Der bekannteste neutestamentliche Prophet ist Agabus, der in Apg 11:27-30 prophezeit hat, dass unter der Regierung vom Kaiser Claudius Hungersnot auf „der ganzen Erde“ wird. Seine Prophezeiung kann man (nach der bisherigen Erklärung) nach zwei Arten erklären:

 

• Gott lässt den Hunger absichtlich ankommen oder verursacht, unter beliebigen Gründen

• Es ist schon klar, es wird geschehen (die gegenwärtige Situation führt klar zur Hungersnot) und der Prophet gibt es nur bekannt,

 

Die Hauptabsicht und Ziel dieser Prophezeiung ist, dass sich das Gottes Volk für die kommenden Situationen vorbereitet. Es gibt hier einen Aufruf, die Christen sollen sich nach der erhaltenen Mitteilung richten (hier sollen sie eine Sammlung zugunsten den Christen in Judäa machen).

 

Die neutestamentlichen Propheten legen die Prophezeiungen auch aus, wir können das als „prophetische Auslage der Prophezeiung“ bezeichnen. In Apg 15:1-32 lösen die Ältesten in der Gemeinde in Jerusalem, ob die Christen von Heiden wirklich Mitglieder der Kirche sein können. Die definitive Lösung des Problems kommt erst dann, wenn Jakob die prophetische Auslage bringt, laut der die Teilnahme der Heiden am Gottesvolk Erfüllung der alttestamentlichen Prophezeiungen ist (vergleiche Ef 3:5-6).

 

Allgemein wurde von neutestamentlichen Prophezeiungen vor allem das gesagt, sie sollen die Kirche durch Offenbarung Gottes Wille (1 Kor 14:3) aufbauen (ausbilden, Wachstum verursachen), mahnen (aufmerksam machen) und beruhigen (erfreuen, anregen). Sie sollen auch die persönliche Mitteilung an einen konkreten Menschen offenbaren – z. B. jemanden in einen konkreten Dienst berufen (vergleiche 1 Tim 4:14).

 

Die Prophezeiung soll man nicht in der Kirche verachten (und den Heiligen Geist soll man nicht stillen), in beiden Fällen soll man unterscheiden, ob es sich um die wahre Prophezeiung handelt (1 Tes 5:19-22), weil es zu einfach ist eine falsche Prophezeiung sagen und sich auf eine Offenbarung oder Traum berufen (vergleiche Jer 23:25-26). Ein falscher Prophet ist der, der sagt, was ihm Gott nicht gesagt hat (Dt 18:20) und weiter jeder, der mit seiner Prophezeiung zum Abtreten von Gott und von der wahren Lehre der Bibel führt (Dt 13:1-5). In der Kirche ist die Prophezeiung der Lehre nicht überordnet, sie müssen zusammen in Einigkeit sein. Weil die Prophezeiung eine Offenbarung der Gottes Wille ist – Gott öffnet sich selbst vor dem Propheten – ist es klar, dass der Prophet selbst in der Einigkeit mit Gottes Willen leben muss. Gott offenbart seine Geheimnisse jemandem nicht, wer ihm nicht gehorcht oder wer direkt im Widerspruch mit Gottes Willen handelt, das ist doch logisch. Also, wenn jemand in der Sünde lebt und behauptet, dass er eine Prophezeiung sagt, es ist nicht nötig diese Prophezeiung zu beurteilen, weil sie nicht wahr sein kann.

 

In der „Neutestamentlichen Zeit“ hat die Prophezeiung noch eine zweite Form außer des „Propheten –Amtes“. In dem Buch von Joel ist geschrieben, dass nicht nur die ausgewählten Propheten, sondern das ganze Gottes Volk, jeder einzelne Christ werden prophezeien. Dies wurde beim Pfingsten erfüllt und es dauert bis heute. Damit ist es nicht gemeint, dass jeder Christ wird jemandem eine Prophezeiung mitteilen, und auch nicht, dass er in die Zukunft prophezeien soll. Das heißt, dass jeder Gottes Wille kennen wird – jeder Christ soll persönliche Beziehung mit Gott haben, er soll Gott kennen und soll sein Wille für sich selbst kennen.

 

 

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