Gott schuf den Menschen um Gutes zu tun

M. Török, 29.08.2010

Titus 3:8-9+14 Das ist je gewißlich wahr. Solches will ich, daß du fest lehrest, auf daß die, so an GOtt gläubig sind worden, in einem Stand guter Werke funden werden. Solches ist gut und nütze den Menschen. 9. Der törichten Fragen aber, der Geschlechtsregister, des Zankes und Streites über dem Gesetz entschlage dich; denn sie sind unnütz und eitel. 14. Laß aber auch die Unsern lernen, daß sie im Stand guter Werke sich finden lassen, wo man ihrer bedarf, auf daß sie nicht unfruchtbar seien.

Epheserbrief 2:8-10 Denn aus Gnaden seid ihr selig worden durch den Glauben, und dasselbige nicht aus euch, GOttes Gabe ist es; 9. nicht aus den Werken, auf daß sich nicht jemand rühme. 10. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christo JEsu zu guten Werken, zu welchen GOtt uns zuvor bereitet hat, daß wir darinnen wandeln sollen.

Galaterbrief 6:6-9 Der aber unterrichtet wird mit dem Wort, der teile mit allerlei Gutes dem, der ihn unterrichtet. 7. Irret euch nicht; GOtt läßt sich nicht spotten! Denn was der Mensch säet, das wird er ernten. 8. Wer auf sein Fleisch säet, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist säet, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten. 9. Lasset uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten ohne Aufhören.

Jakobus 2:14-17 Was hilft‘s, liebe Brüder, so jemand sagt, er habe den Glauben, und hat doch die Werke nicht? Kann auch der Glaube ihn selig machen? 15. So aber ein Bruder oder Schwester bloß wäre und Mangel hätte der täglichen Nahrung, 16. und jemand unter euch spräche zu ihnen: GOtt berate euch, wärmet euch und sättiget euch! gäbet ihnen aber nicht, was des Leibes Notdurft ist, was hülfe ihnen das? 17. Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an ihm selber.

1Mose 4:6-7 Da sprach der HErr zu Kain: Warum ergrimmest du, und warum verstellet sich deine Gebärde? 7. Ist's nicht also? Wenn du fromm bist (wohl tust), so bist du angenehm; bist du aber nicht fromm (tust du aber nicht wohl)*, so ruhet die Sünde vor der Tür. Aber laß du ihr nicht ihren Willen, sondern herrsche über sie.
*(tschechische Übersetzung)

Jeremia 13:23 Kann auch ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Parder seine Flecken? So könnet ihr auch Gutes tun, weil ihr des Bösen gewohnt seid.

Jakobus 4:17 Denn wer da weiß, Gutes zu tun, und tut‘s nicht, dem ist‘s Sünde.

Esther 4:10-16 Sprach Esther zu Hathach und gebot ihm an Mardachai: 11. Es wissen alle Knechte des Königs und das Volk in den Landen des Königs, daß, wer zum Könige hineingehet inwendig in den Hof er sei Mann oder Weib, der nicht gerufen ist, der soll stracks Gebots sterben, es sei denn, daß der König den goldenen Zepter gegen ihn reiche, damit er lebendig bleibe. Ich aber bin nun in dreißig Tagen nicht gerufen, zum Könige hineinzukommen. 12. Und da die Worte der Esther wurden Mardachai angesagt; 13. hieß Mardachai Esther wieder sagen: Gedenke nicht, daß du dein Leben errettest, weil du im Hause des Königs bist, vor allen Juden; 14. denn wo wirst zu dieser Zeit schweigen, so wird eine Hilfe und Errettung aus einem andern Ort den Juden entstehen, und du und deines Vaters Haus werdet umkommen. Und wer weiß, ob du um dieser Zeit willen zum Königreich kommen bist? 15. Esther hieß Mardachai antworten: 16. So gehe hin und versammle alle Juden, die zu Susan vorhanden sind, und fastet für mich, daß ihr nicht esset und trinket in dreien Tagen weder Tag noch Nacht; ich und meine Dirnen wollen auch also fasten. Und also will ich zum Könige hineingehen wider das Gebot; komme ich um, so komme ich um.

Jeremia 4:22-23 Aber mein Volk ist toll und glauben mir nicht; töricht sind sie und achten's nicht. Weise sind sie genug, Übels zu tun; aber wohltun wollen sie nicht lernen. Ich schaute das Land an, siehe, das war wüste und öde, und den Himmel, und er war finster.

(Luther Bibel)

Gott hat den Menschen zum Guten geschaffen. Nicht nur zum Guten für den Menschen selbst (obschon dafür zweifellos auch), aber auch dafür, damit der Mensch Gutes tut. Es ist sogar so, dass man nicht ganz zufrieden sein kann, wenn man diese Gottes Absicht nicht erfüllt. Darauf weist auch das, was wir in Epheserbrief 2:8-10 lesen, also, dass wir gerettet werden, um gute Werke zu tun. Paulus sagt sogar auf dieser Stelle des Briefes nach Ephesus, dass wir in Christo zu guten Werken geschaffen sind.

Die Erlösung ist also außer anderem auch Gottes Akt der Erneuerung zur Erfüllung dieser seiner Absicht. „Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken, zu welchen Gott uns zuvor bereitet hat, daß wir darinnen wandeln sollen", lesen wir in Epheser 2:10.

Paulus betont das Guttun (z.B. im Brief an Titus) sehr, er sagt, dass wir uns dem hingeben sollen und dass wir das lernen sollen. Es ist also nicht selbstverständlich. Paulus schreibt an Titus, dass Gemeinde von Werken nicht getrennt werden darf und warnt vor viel Deutelei und Nichtstun. Die Werke, genauer gesagt die guten Werke, fügt er wie eine der Bedingungen hinzu, die die Ältesten der Gemeinde erfüllen müssen (Titus 3:8-9).

Im weiteren Sinne ist ein gutes Werk das Leben in Reinheit. Das Leben in Reinheit ist außerdem eine grundsätzliche Bedingung für das Guttun. Gute Werke ersetzen keinesfalls das Leben in Reinheit und Heiligkeit. Im Gegenteil! Gute Werke und das Leben in Reinheit sind untrennbar verknüpft. Mit guten Werken kann man Sünden weder verdecken oder tarnen, noch aus der Sünde ein gutes Werk machen. Es ist nicht möglich, gottgefällige Werke zu tun und dabei selbst in Sünden und Unreinheit zu leben. Andererseits ist das bloße Leben in Reinheit gottgefällig und auch beispielgebend, lohnenswert auch für andere Leute. Dieses ist sehr wichtig zu begreifen und anzunehmen, dass man sich nicht in ein heuchlerisches „Tun der guten Werke" begibt und dass auch Gottes Kinder sinnlos von den falschen Gewissenbissen nicht gejagt werden, dass sie zwar in Reinheit leben, aber nicht genug guter Werke machen.

Im engeren Sinne des Wortes geht es dann um Orientierung des Tuns zu Gunsten anderer Leute. Praktisch, greifbar, weil bloßes Wollen und wirkliche Durchführung des Guten sind nicht dieselben Sachen (Gal 6:6-9). Apostel Jakobus sagt klar, dass der Glaube eines religiösen, weltfremden und von den Werken abgetrennten Menschen, tot ist (Jak 2:14-17). Das Wohltun bringt dem Menschen große Befriedigung.

Es ist aber notwendig zu betonen: Durch das Tun (beliebig guter) Werke kann man nicht die Rettung erzielen. Die ist uns von Gott aus seiner Gnade gegeben und das müssen wir ganz klar sehen (Epheser 2:8-10). Das Wohltun darf nicht das Bewusstsein der Notwendigkeit ersetzen, die Rettung aus der Gnade anzunehmen.


Gott offenbart auch, dass das Wohltun Macht über Sünde bringt (1M 4:6-7). Der auf das Wohltun gezielte Mensch hat das Verlangen, auch seiner Umgebung nützlich zu sein. Solcher Mensch genießt einen außerordentlichen Gottes Schutz vor Sünde und Versuchung. Jakobus fügt bei: Wer weiß Gutes zu tun, wer weiß, wie er das machen kann, ist dafür ausgerüstet und macht das nicht, der hat ein Problem. Solche (nicht)Handlung nennt Jakobus Sünde (Jak 4:17).

Ein Beispiel sehen wir in der Geschichte über assyrische Königin, die Jüdin Esther. Sie geriet in eine Position, dank der sie das jüdische Volk vor dem Genozid erretten konnte, aber sie zögerte damit aus der Angst vor dem König. Hätte sie das nicht gemacht, was ihrer Position zugestehen hatte, hätte das fatale Folgen gehabt, nicht für das jüdische Volk - Gott hätte sich einen anderen Weg zu seiner Rettung gefunden - sondern für sie und ihre Familie. Esther entschied sich schließlich richtig, aber das, was im Gegenteil hätte geschehen können, schilderte ihr ihr Onkel Mardachai (Esther 4:10-16).

Jeremia spricht von Menschen, die nicht nur passiv sind, sondern das Gegenteil vom Guten tun - handeln schlecht. Er sagt, der Mensch, der dem Bösen gewöhne, habe eine sehr komplizierte, oder sogar verhinderte Rückkehr zum Guten zu tun. Gott sagt durch Jeremia's Mund, dass das sogar so schwer ist, wie wenn ein Parder seine Flecken von seinem Fell entfernen möchte. (Jeremia 13:23).

Es geht nicht nur um eine Auswirkung im Leben einer Einzelperson. Wenn die Leute nicht in massiver Maße zu einer guten Handlung, aber im Gegenteil zur schlechten Handlung geneigt sind, wird das Land an der gegebenen Stelle in Gottes Augen „wüst und öd " (Jeremia 4:22-23). Das sehen wir auch heute. Dort, wo Leute den Gemeinnutzen und das Gute suchen, sieht es wesentlich besser, als dort, wo Leute nur ihr eigenes Nutzen suchen. Stadt von Stadt, Land von Land.

Das alles führt den Menschen zu höherem Niveau der Verantwortlichkeit. Gutes zu tun sollte zusammen mit den Möglichkeiten wachsen, die Gott dem Menschen schenkt. Ein nur auf bloßes „frommes" Leben eingeschränktes Christentum ist von den Gottes Vorstellungen und Absichten arg entfernt.

Gott zeichnete in Gutes zu tun einen höheren und besseren Weg und daraus sich resultierendes höheres und besseres Leben für Menschen. Es ist wünschenswert, dass das Verlangen nach diesem besseren und höheren Leben in Adern der Christen und Gemeinde kreist, und dass sich Leute dazu auch gegenseitig ermuntern.

 

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