Vergib dir selbst und es wird dir vergeben

Mikuláš Török, 16.03.2017

Oder

 

Wir haben wieder eine neue Irrlehre.

 

In die Tschechische Republik ist die alt-neue Welle der deformierten Lehre über Vergebung auch gekommen. Im Prinzip  verkündigt sie, dass weil Jesus an sich unsere Sünden genommen hat, ist es nun nur nötig, die Vergebung anzunehmen. Auf den ersten Blick kann es zwar als die biblische Botschaft über Vergebung aussehen, aber bei bisschen gründlicher Untersuchung stellen wir fest, dass es mit der Lehre der Gottes Schrift außer dem genannten Hinweis auf Jesus nichts zu tun hat.

 

Die Schrift lehrt von der Vergebung, dass es sich um einen Prozess handelt, der einen ganz klaren Fortgang hat: der Sünder muss seine Sünde erkennen, muss seinen sündigen Zustand anerkennen, muss auf die Sünde verzichten, Buße tun, muss an die Vertretungsopfer Jesu glauben, Gott um Vergebung bitten und  - wenn er die Vergebung bekommt – sie auch annehmen. Damit endet es jedoch nicht. Es folgt der Anschluss an die Kirche, Einweihung, Folgen Christi bis zum Ende des Lebens auf der Erde.  Selbstverständlich bräuchte die ganze Lehre von der Vergebung eine detaillierte Auslage. Für das Verständnis der neuen Welle „Selbstvergebung“ ist es mehr oder weniger ausreichend. Die Prediger und Anhänger dieser neuen Welle verkündigen nur diesen einzigen Punkt: Jesus ist für alle Sünden gestorben, also nimmt er die Vergebung an. Sie lassen alles aus, was vorgehen muss (Schuldanerkennung, Buße) und alles was folgen muss (Heiligung, Anschluss an die Kirche, Umwandlung).

 

Wenn wir drauf schauen, wer der Prediger dieser „befreienden“ Lehre ist, wird uns alles klarer. Es handelt sich fast ohne Ausnahme um solche Menschen, die in ihrem christlichen Leben ganz versagt haben und nach ihrer Versagung keine Buße gemacht haben (wir dürfen Selbstmitleid, Angst vor den Folgen, Verschiebung der Schuld auf die Anderen, Bagatellisierung der Sünde usw. mit Buße nicht verwechseln). Darum haben sie keine Vergebung und Beteuerung  von Gott und auch nicht seitens der Kirche erhalten.

 

Was bleibt dem Menschen in dieser Situation?

 

Selbstverständlich ist die beste Möglichkeit sich zu demütigen und „den Ort zur Buße“ zu suchen und zu finden.

 

Und wenn man die wirkliche und vollständige Buße nicht machen will? Zum Beispiel darum, dass man  fühlt (und er hat recht), dass die richtige Buße Bekenntnis solcher Sünden einschließt, die zuletzt solche Rechenschaft abzulegen bedeuten würde, für die man nicht bereit ist. Und sogar auch darum, dass man sich fürchtet, dass man wegen seinen Taten ins Gefängnis gehen könnte. Oder dass man seine Schulden bis zum Ende des Lebens zahlen würde. Oder, dass man sich vor eigener Verwandtschaft ganz unmöglich machen würde. Es könnte von solchen objektiven und subjektiven Anlässen eine ganze Reihe sein.

 

Also was bleibt dem Menschen, der die Buße zu tun ablehnt? Grundsätzlich existieren folgende Möglichkeiten:

 

Das ganze bisherige Christentum hinter den Kopf zu werfen und es als Irrtum zu bezeichnen und etwas wie  „Es gibt keinen Gott“ anzukündigen und mit dem Lebensstil „essen wir, trinken wir, morgen sterben wir“ zu leben. Solche Reaktion gibt es nicht selten.

 

Weitere Möglichkeit ist ganz dunkel. Der Mensch kann nicht sein Leben mit Gott vergessen, er kann sich nicht innerlich von allen Dingen trennen und „die Welt genießen“, dabei  bedrücken ihn seine Schuld, Verlust der Beziehung und Gemeinsamkeit mit Gott. Das Ergebnis sind Depressionen, solche Bestände, die bis zum Aufenthalt auf der psychiatrischen Abteilung im Krankenhaus und in manchen Fällen sogar zum Selbstmord führen. Dieser Mensch ist nach einer gewissen Art ehrlich. Also viel mehr, als der oben genannte, der sein ganzes Leben mit Gott annulliert und sagt, dass es nicht geschehen ist oder es als loser Irrtum bezeichnet. Er versteht wahrlich seinen Zustand und die Folgen, aber sieht nicht oder ist nicht bereit, nötige Schritte zu tun, damit er von seinem  verzweifelten Stand geraten würde. Er ist in seinem eigenen Betrug, Sünden, Angst vor Folgen und natürlich auch Angst vor der wahren Buße gefangen. Zweifellos ist es ein schrecklicher Zustand.

 

Und gerade dieser Zustand führte Manche unter diesen verzweifelten Menschen zur „Erfindung“ dieser errettenden Lösung. 

 

Die weitere Möglichkeit ist die ganze Schuld zu annullieren. Ohne Buße zu tun, ohne alle weiteren Dinge, über die die Schrift lehrt. Einfach sich selbst zu vergeben. Wenn wir aufmerksam den Inhalt des Zeugnisses von diesen Menschen beachten, stellen wir fest, dass die Schuld von ihnen eines Tages einfach von sich selbst herabgefallen ist. Oder sie haben festgestellt, dass ihnen schon längst vergeben ist. Und Manche sagen es ganz klar – ich habe mir selbst vergeben. Später sieht man, dass es sich nicht nur um seltene Aussage handelt, und dass auf dieser Selbstvergebung, Schuldannullierung und Erhaltung in dieser euphorisch erhobenen Stimme ihr ganzes Leben steht.

 

Hier müssen wir bemerken, dass sich selbst zu vergeben und mit den Gefühlen der Schuld zurechtzukommen seine berechtigte Stelle hat. Es sind Menschen, die in die Gefühle der Schuld senken, obwohl ihnen Gott und die Menschen schon vergeben haben. Sie sind nicht fähig sich von dem Gefühl der Schuld zu befreien. Es bedrückt sie, was sie verdorben haben. Es bedrückt sie auch, dass sie nicht rechtfertigen können, was sie verurteilt haben, obwohl sie alles, was für die Berichtigung nötig war, gemacht haben. Diesen Menschen sollte man helfen, sie der Vergebung und der Annahme zu versichern und Verständnis zu äußern. Das betrifft nicht die oben gennannten Menschen, die nur sich selbst bedauern. Es geht ihnen nur um ihren eigenen Schaden und nicht darum, was sie den Anderen verursacht haben.

 

Und so werden sie sich selbst in ihrem irrsinnigen Egoismus vergeben. Sie kündigen sich selbst als sauber an und teilen sogar sich selbst einen „Dienst für Gott“ zu und beginnen damit ihre Irrlehre zu verbreiten. Es ist wieder ein weiteres Mittel, wie man die Euphorie im Laufe halten kann.

 

Es ist nötig zu sagen, dass die Botschaft oder Lehre von Annullierung der Schuld nicht ihre Erfindung ist. In der Welt ohne Gott – wo die Fragen der Wahrheit, des Guten, was richtig ist oder böse ist, relativ sind (die Menschen akzeptieren nicht, dass nur der souveräne Gott bestimmt, was gut ist und was böse ist) – wird dieses Mittel „Erlöschung der Schuld“ sehr oft benutzt. Bekenne deine Schuld einfach nicht und wenn du etwas machst, wonach du dich schuldbewusst fühlst, erlösche es bloß. Und es wird dir wieder gut sein. Man muss nicht erörtern, wohin es führt.

 

Leider ist es wahr, dass auch in der Kirche ab und zu die Neigung ist, Sünde ohne wahre Buße zu vergeben – nur so „aus Liebe“. Jedoch heißt die neue Welle der Selbstvergebung in dieser Hinsicht wirklich ein neues Niveau. Es verkündigt gleich, dass die Menschen nicht zum Gott aus der Welt als Sünder, die ihre Schuld erkannt haben, sondern als die Menschen, für die Jesus gestorben ist und welchen schon vergeben wurde (!), kommen sollen. Eigentlich nur wegen dieser Vergebung. Über einen Menschen als Sünder sollte man gar nicht predigen. Der Mensch von sich selbst hat so einen Wert, dass Jesus für ihn gestorben ist. Ein solcher muss Gott seine Sünde nicht einmal bekennen, er muss sich nur vor Gott öffnen und Er befreit ihn von den Sünden. Und dann reicht nur „den Gott durchzuleben“ und damit, was der Mensch macht, muss man sich nicht viel beschäftigen.

 

De facto ist Gott nicht mehr nötig, die Schrift und Kirche auch nicht – also nichts. Das ganze dient nur zum Hervorrufen des Standes der Vergebung und um dieses zu erhalten. Damit beginnt und endet alles.

 

Der wahrscheinliche Verursacher dieser irrlichen Welle ist Dan Mohler. Aus dem Grund der Sache ergibt sich, dass diese Botschaft ihre Anhänger unter solchen Menschen findet, die langjährige Mitglieder der Kirchen waren, jahrelang in Betrügen, Heuchelei, verborgenem sündigen Leben gelebt haben und endlich in Verzweiflung und Depressionen geendet haben, als die Wahrheit über ihr Leben herausgekommen ist. Übrigens Prediger dieser „Erlösung“ proklamieren öffentlich, dass ihre Botschaft für solche Menschen ist, die von den Pastoren verwunden wurden und ihren Platz in der Kirche nicht finden konnten. Verstehe: für ihr sündiges, heuchlerisches, betrügerisches Leben.

 

Zum Schluss möchte ich betonen, dass Selbstvergebung keine gute und sinnvolle Lösung ist. Es bietet nur einstweilige Tröstung an. Im Rücksicht darauf, wie schwer diese Tröstung immer lebendig  zu halten ist, ist sehr wahrscheinlich, dass sie nicht zu lange aushält. Dann kommt ein noch tieferer Verfall und Depression.

 

Die richtige Lösung bietet die Bibel an – und zwar die wahre Buße mit allen ihren Voraussetzungen und Folgen. 

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