Wohin die Kirche Neues Leben einzuordnen?

03.10.2018

In der Reaktion auf sich immer wiederholte Fragen, wohin die Kirche Neues Leben gehört und auf Versuche, sie in eine christliche Bewegung oder Denomination einzuordnen, halten wir für nötig, sich zu diesem Thema zu äußern.

 

Neues Leben ist christliche Kirche. Diese kurze und allgemeine Information reicht Vielen jedoch nicht und sie würden gerne Neues Leben irgendwie genauer einordnen: In welche Strömung sie gehört, unter welche Denomination, in welche Richtung des Christentums?

 

Wir verstehen, dass Menschen eine schnelle und verständliche Auskunft brauchen, die ihnen mit der Orientierung hilft. Wir verstehen auch, dass sich die Menschen irgendwie und mit irgendjemandem zu identifizieren bedürfen. Und sie finden es komisch, wenn sie diesen Bedarf bei jemandem nicht sehen. Unsere Identität, Orientierung und Richtung sind grundsätzlich klar, verständlich und unveränderlich. Unserer Richtung ist es, Gott, an den wir geglaubt haben und der uns  in Jesus Christus erlöst hat, nachzufolgen. Dazu gehört die Mühe um Verständnis und Gehorsamkeit des Gottes Wortes.

 

Diese Identifikation ist für uns ausreichend und verständlich. Es heißt, dass unsere Lehre nicht statisch ist, sie entwickelt sich nach unserer Erkennung der Schrift. Selbstverständlich sind die grundsätzlichen Elemente der christlichen Lehre klar und stabil. Aber die Schrift ist sehr inhaltsreich und es wäre dreist, die Lehre der Kirche abzusperren und sie weiter in keiner Hinsicht mehr  zu ändern. Es würde ganz bald dazu führen, dass „unsere Lehre“ die Erkennung und Annahme von neuem Verständnis der Schrift verhindern würde. Und das ist für uns unannehmbar. Darum haben wir keine kodifizierte und abgeschlossene weder völlige Lehre noch irgendeine Zugehörigkeit zu einem „christlichen Strom“.

 

Selbstverständlich hören wir auch Einwendungen auf solche vereinfachte Identität. Und wir treffen uns auch ganz überraschend damit, dass uns verschiedene Menschen ganz vielerlei laut „ihren Kategorien“ einordnen.

 

Man muss ehrlich sagen, dass manche renommierte „Sortierung“ die Wirklichkeit gar nicht reflektieren. Sie übersehen, welche Lehre und Praxis wir vertreten und auch wie wir die Lehre durchsetzen. Stattdessen benutzen sie religionswissenschaftliche Klischees, die im besten Fall drauf basiert sind, dass wir sie doch „irgendwohin einordnen müssen“. Im schlimmsten Fall gehen sie von Vorurteilen aus.  Sie wählen aus unserer Lehre etwas, was die Schrift zwar lehrt, aber es ist ihnen wie ein Dorn im Auge und danach ordnen sie uns ein. Da wir auch an Taufe im Heiligen Geist glauben, werden wir am häufigsten unter die „pfingstlich-charismatische Bewegung“ oder ganz absurd als „Teil der Glaubensbewegung“ einsortiert.

 

Genauso glauben wir auch z. B. an die Lehre von der Taufe im Wasser. Wir glauben, dass dabei der Glaube des getauften Menschen notwendig ist. Darum ist nicht passend die Säuglinge zu taufen. Deswegen könnten wir auch als „Baptisten“ bezeichnet werden. Wir glauben an Notwendigkeit der Neugeboren und auch z. B. an Wahrhaftigkeit und Inspiration der Heiligen Schrift – in diesen Hinsichten könnten wir uns unter evangelische Kirchen ordnen. Wir glauben an die Gerechtigkeit durch den Glauben und wir sind beispielsweise davon überzeugt, dass es nötig ist, die Schrift durch die Schrift auszulegen. Man kann uns also auch unter die protestantischen oder lutherischen Kirchen einordnen. In einigen Hinsichten unterscheiden wir uns grundsätzlich auch von klassischer lutherischer Lehre: z. B. in der Lehre von freiem Willen, Vorankündigung und Vorherbestimmung. Wir werden lieber gar nicht vermuten, wohin uns jemand einordnen könnte, wenn man diesen Punkt unserer Lehre nehmen würde und ähnlich wie die Lehre von der Taufe im Heiligen Geist interpretieren würde.

 

Und da die Kirche nicht durch die Reformation entstanden ist, so werden sich in unserer Lehre ganz sicher auch Teile aus der Zeit „vor der Reformation“ befinden.

 

Wir vermuten, dass unsere Identität, Identifikation und unser Glaubensbekenntnis ausreichend sehr stabil und fest sind. Mit Demut erkennen wir an, dass unsere Erkenntnis nicht endgültig ist, deshalb können wir sie nicht abschließen. Unsere Offenheit für jede Menge der Veränderung in der Abhängigkeit auf Erkenntnis der Schrift macht uns nicht wackelig, sondern stabil, denn die Stabilität  und Festigkeit stehen auf der Schrift, die das unveränderliche Gottes Wort ist.

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