Römerbrief 4:1-8 Was sagen wir denn von unserm Vater Abraham, dass er gefunden habe nach dem Fleisch? 2 Das sagen wir: Ist Abraham durch die Werke gerecht, so hat er wohl Ruhm, aber nicht vor Gott. 3 Was sagt denn die Schrift? Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. 4 Dem aber, der mit Werken umgehet, wird der Lohn nicht aus Gnade zugerechnet, sondern aus Pflicht. 5 Dem aber, der nicht mit Werken umgehet, glaubet aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit. 6 Nach welcher Weise auch David sagt, dass die Seligkeit sei allein des Menschen, welchem Gott zurechnet die Gerechtigkeit ohne Zutun der Werke, da er spricht: 7 Selig sind die, welchen ihre Ungerechtigkeiten vergeben sind, und welchen ihre Sünden bedecket sind. 8 Selig ist der Mann, welchem Gott keine Sünde zurechnet. ... 13 Denn die Verheißung, dass er sollte sein der Welt Erbe, ist nicht geschehen Abraham oder seinem Samen durchs Gesetz, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens.
Jakobus 21-26 Ist nicht Abraham, unser Vater, durch die Werke gerecht worden, da er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte? 22 Da siehest du, dass der Glaube mitgewirket hat an seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen worden. 23 Und ist die Schrift erfüllet, die da spricht: Abraham hat Gott geglaubet, und ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet, und ist ein Freund Gottes geheißen. 24 So sehet ihr nun, dass der Mensch durch die Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein. 25 Desselbigengleichen die Hure Rahab, ist sie nicht durch die Werke gerecht worden, da sie die Boten aufnahm und ließ sie einen andern Weg hinaus? 26 Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also auch der Glaube ohne Werke ist tot.
Hebräer 11:17-18 Durch den Glauben opferte Abraham den Isaak, da er versucht ward, und gab dahin den Eingeborenen, da er schon die Verheißung empfangen hatte, 18 von welchem gesagt war: In Isaak wird dir dein Same geheißen werden, 19 und dachte: Gott kann auch wohl von den Toten erwecken; daher er auch ihn zum Vorbilde wieder nahm.
Hiob 19:25 Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebet; und er wird mich hernach aus der Erde auferwecken; 26 und werde danach mit dieser meiner Haut umgeben werden und werde in meinem Fleisch Gott sehen. 27 Denselben werde ich mir sehen, und meine Augen werden ihn schauen, und kein Fremder. Meine Nieren sind verzehret in meinem Schoß.
(Luthersübersetzung)
Die Worte aus Genesis (1Mose 15:1-6) sind allgemein bekannt. Abraham hat daran geglaubt, was ihm Gott versprochen hat, und Gott hat ihn für gerecht erklärt. Kann man aber nur darum gerecht werden, wenn man nur an eine konkrete Verheißung glaubt? Kann man also auch heute auf dem Grund gerecht werden, dass man an Gottes Verheißungen glaubt?
Nein.
In dem vierten Kapitel des Römerbriefes (Röm 4:1-8) sehen wir, dass der Mensch daran glauben muss, dass Gott gerecht ist und er selbst Sünder ist. Er muss auch daran glauben, dass er selbst in keiner Weise fähig ist, sich von der Sünde zu befreien und die Kluft zwischen sich und Gott zu überbrücken. Dazu gehört auch der Glaube an die Gottes Lösung - Rettung ohne Taten, aus der Gnade. Nicht wegen unserer guten Werke, sondern darum, dass Gott uns liebt. Mit solchem Glauben verbindet Apostel Paulus den Glauben (Röm 4), der zu der Rechtfertigung führt. Und wir können mutig sagen, dass gerade so war der Glauben, den Abraham gehabt hatte und warum ihn Gott (nicht nur wegen des Glaubens an Verheißung, dass Gott seinen Stamm vermehrt) für gerecht erklärte.
Hiob spricht davon, dass er aus der Erde auferweckt werden wird (Hiob 19:25-27). Und sagt auch, wer ihn auferwecken wird: Der Erlöser, Christus. Und gleich sagt er auch eine wichtige Sache, und zwar, dass Christus war und ist, obwohl sein Ankommen damals erst Frage der Zukunft war. Gerade so ist der Glaube, warum Gott Abraham sagt: "Ja, du bist gerecht."
Abraham hatte solchen Glauben, Hiob gleichfalls. Kein anderer Glaube führte, führt und wird niemals zur Rechtfertigung führen. Solcher Glaube produziert Werke, die gerade aus ihm ausgehen und auf den Glauben auch zeigen, obwohl sie allein zur Erlösung nicht führen können.
Und darum genügt der Glaube nur an irdische Verheißungen (Heilung, Prosperität u. ä.) zur Rechtfertigung einfach nicht. Der Glauben an diese Verheißungen gehört aber zu diesem gerechten Glauben ebenso (Röm 4:13).
Der gerecht machende Glaube glaubt also daran, dass Gott gerecht ist, der Mensch ungenügend, sündig ist, aber seit Ewigkeit ist hier der lebende Erlöser, der den Menschen erlöst hat, (im Fall Hiob's und Abraham's klang die Erlösung im Futurum) und der ihn in der Zukunft aus der Erde auferweckt.
Das sind nötige Bestandteile des Glaubens, durch den der Mensch gerecht gemacht wird - wenn darin etwas davon fehlt, ist das kein gerecht machender Glaube. Diesem Glauben, bzw. der Tatsächlichkeit dieses Glaubens und seinem Ziel gleichsteht absolut nichts. Bauen wir und befestigen wir diesen Glauben, dass er lebendig, wachsend und aktiv ist.