1. Mose 12:1-5 1Und der HERR sprach zu Abram: Gehe aus deinem Vaterlande und von deiner Freundschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. 2Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und sollst ein Segen sein. 3Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. 4Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber ward fünfundsiebzig Jahre alt, da er aus Haran zog. 5Also nahm Abram sein Weib Sarai und Lot, seines Bruders Sohn, mit aller ihrer Habe, die sie gewonnen hatten, und die Seelen, die sie erworben hatten in Haran; und zogen aus, zu reisen in das Land Kanaan. Und als sie gekommen waren in dasselbe Land,
5. Mose 28:1-2 1Und wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen wirst, dass du hältst und tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird dich der HERR, dein Gott, zum höchsten machen über alle Völker auf Erden, 2und werden über dich kommen alle diese Segen und werden dich treffen, darum dass du der Stimme des HERRN, deines Gottes, bist gehorsam gewesen.
Galater 3:6-9 6Gleichwie Abraham hat Gott geglaubt und es ist ihm gerechnet zur Gerechtigkeit. 7So erkennet ihr ja, dass, die des Glaubens sind, das sind Abrahams Kinder. 8Die Schrift aber hat es zuvor gesehen, dass Gott die Heiden durch den Glauben gerecht macht; darum verkündigte sie dem Abraham: "In dir sollen alle Heiden gesegnet werden." 9Also werden nun, die des Glaubens sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham.
Jakobus 2:14 14Was hilfst, liebe Brüder, so jemand sagt, er habe den Glauben, und hat doch die Werke nicht? Kann auch der Glaube ihn selig machen?
Römer 10:17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber aus dem Wort Gottes.
(Luthersübersetzung)
Die Menschen sehnen sich selbstverständlich nach dem Gottes Segen. Um ihn zu erwerben, wollen sie Gottes Erwartungen, Gottes Forderungen erfüllen. Dabei kann es geschehen, dass ihnen der Hauptgrund, der Ausgangsgrund des Gottes Segens entgeht. In der Heilligen Schrift sehen wir Geschichten und Beispiele der Menschen, die Gott segnete - z. B. Abraham (1M 12:1-5). Es befinden sich dort auch Verheißungen der Gottes Segen (z. B. 5M 28:1-2). Aus diesen Stellen sieht es so aus, dass die notwendigste Bedingung für das Erwerben des Gottes Segens die Gehorsamkeit, das Erfüllen Gottes Gebote, Anordnungen ist. Und es ist bestimmt wahr - die Gehorsamkeit ist eine unbedingte Voraussetzung nicht nur für den Segen, sondern auch für das Leben mit Gott.
Aber es gibt hier eine gründlichere Forderung, ursprünglichere Ursache Gottes Segens. Und sogar solche, dass daraus die Gehorsamkeit erst quellen soll. Und diese Forderung ist Glaube (Gal 3:6-9; besser das ganze Kapitel). Aus der genannten Stelle sehen wir, dass der ursprüngliche Grund, wegen dem Gott Abraham segnete, war nicht seine Gehorsamkeit, sondern sein Glaube. Abraham wurde durch seinen Glauben gerecht (er erwarb die Gerechtigkeit, weil er Gott glaubte) und erwarb so auch den Segen. Und immer und ewiglich für alle gilt: „die, die des Glaubens sind, werden gesegnet sein".
Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass die Forderung der Gehorsamkeit gefallen ist, dass keine Taten mehr nötig sind. Das erklärt Apostel Jakobus (Jak 2:14, besser 14-16). Der lebendige Glaube wirkt Gehorsamkeit und Taten. Allerdings das Gegenteil gilt nicht. Selbst Gehorsamkeit, nur Erhaltung der Gebote wirkt den Glauben nicht. Der Glaube entsteht durch das lebendigen Gottes Wort (Röm 10:17). Es ist noch nötig hinzufügen, dass der allgemeine Glaube zum Segen nicht genügend ist. Das bedeutet: Es ist notwendig, den Glauben an Gott in solchem Bereich zu haben, den der Segen betreffen soll. Ebenso, und das in keinem Fall, kann man diesen Glauben mit dem Gefühl, „dass man glaubt, dass es geschieht", nicht vertauschen.
Es ist nötig, den Glauben, das Zutrauen und die feste Überzeugung davon zu haben, wer und wie Gott ist. Also zum Beispiel, dass er Gott ist, der heilt. Oder dass er Gott ist, der will, dass es seinen Menschen gut geht, und wirklich nicht will, dass sein Volk in Armut und Mangel lebt. Ebenso ist er der, der uns unsere Sünden vergibt. Dieser Glauben geht nicht von der Erfahrung (ich war schon mehrmals geheilt) aus, obwohl die Erfahrung unseren Glauben unterstützen und umgekehrt Mangel an Erfahrungen unseren Glauben erschüttern kann. Wenn es geschieht, dass wir sündigen, dann bitten wir um Verzeihung nicht darum, weil er uns schon 5-mal, 10-mal oder 750-mal vergeben hat, sondern weil wir wissen, dass er unsere Sünden jederzeit vergibt, wenn wir sie ihm bekennen. Gleich ist es in weiteren Bereichen unseres Lebens.
Wenn jemand nicht glaubt, wie Gott ist (gut, heilend, reichlich), und sich bemüht, den Segen so zu erwerben, dass er weitere und weitere Gottes Forderungen (Zehenten geben, für Arme zahlen, den anderen helfen) sucht, um sie dann auch zu erfüllen, wird er enttäuscht. Er gelangt zum Gottes Segen nicht, es wird in ihm vielmehr eine Enttäuschung wachsen, dass Gott seine Versprechungen nicht hält.
Umgekehrt der, wer Gott glaubt, dass er so ist, wie er es von sich in seinem Wort sagt, der wird seinen Segen erleben und wird auch gerne ihm gehorchen und ihn folgen.