Gottesdienst ist ein gerechtes Leben

M. Török, 27.04.2008

Römerbrief 12:1-2 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber begebet zum Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei, welches sei euer vernünftiger Gottesdienst. 2 Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille.


Hebräer 11:4-5 Durch den Glauben hat Abel Gott ein größeres Opfer getan denn Kain; durch welchen er Zeugnis überkommen hat, dass er gerecht sei, da Gott zeugte von seiner Gabe; und durch denselben redet er noch, wiewohl er gestorben ist. 5 Durch den Glauben ward Henoch weggenommen, dass er den Tod nicht sähe, und ward nicht gefunden, darum dass ihn Gott wegnahm; denn vor seinem Wegnehmen hat er Zeugnis gehabt, dass er Gott gefallen habe.

(Luthersübersetzung)

In dem Neuen Testament ist über dem Gottesdienst viel weniger geschrieben als in dem Alten. Gott ist immer der gleiche und der Gottesdienst hat auch derzeit seinen Platz. Der Gottesdienst im Alten Testament war das Vorbild des heutigen Gottesdienstes, und darum ist eine Reihe von Bestandteilen des Gottesdienstes die gleiche. Im Neuen Testament spielt aber die Schlüsselrolle Christus.

 

Der Gottesdienst ist doch nicht das, dass sich die Gemeinde trifft. Die Versammlung hat einen anderen Zweck. Am Anfang einer Versammlung ist oft zum Beispiel Lobpreis (Loblieder), aber das ist nur ein Teil des Gottesdienstes. Eigentlich alles, was Gutes wir Gott sagen, ist ein Lobopfer. Weiter übt Christus den Gottesdienst gegen uns - er schickt und belebt sein Wort, heilt uns usw. Den Hauptgottesdienst hat er schon so getan, dass er sich für uns geopfert hat. Versammlung ist also ein Unterstützungsmittel, damit wir im Glauben wachsen und unser Leben ein Leben für Gott ist. Dafür brauchen wir unser Denken zu ändern und sich von der Welt zu trennen (Römer 12:1-2).

 

Wenn also Versammlungen ein Unterstützungsmittel für unseren Glauben sind, dann geschieht es nicht viel, wenn einmal eine Versammlung ausgelassen wird. Zentrum des Gottesdienstes ist nicht die Versammlung, sondern unser ganzes Leben. Das Ziel ist, dass wir so leben, damit unser ganzes Leben ein Gottesdienst wird, damit wir heilig und gerecht leben. Wenn die Kirche nicht aufs Leben orientiert ist, dann kann es geschehen, dass Leute Versammlung als einen Ersatz ihres heiligen Lebens nehmen. Dann ist die Versammlung für solche Leute der Gottesdienst und ihrem Leben schenken sie wenig oder gar keine Aufmerksamkeit. Andere nehmen das so, dass das Leben wichtig ist, aber der Welt kommt ihnen böse und unangenehm, und darum ist das Beste in der Christenversammlung zu sein, wo sie sich sicher fühlen. Solche Leute haben dann die Priorität, dass das Beste in der Christenversammlung zu sein ist. Wenn keine Versammlung gibt's, dann auf einer christlichen Veranstaltung zu sein, und dann bleibt nur ein weltliches Programm übrig und das ist sündhaft. Für solche Leute ist wirklich das Beste, wenn Sie in der Versammlung sind, aber viel mehr besser würde, wenn sie verstehen würden, dass der Gottesdienst in Wirklichkeit das Leben im Glauben ist. Solches Leben ist Frage unseres Herzens und unserer Taten. Der Mensch kann viele gerechte Sachen machen, ohne dass es ein Kirchprogramm wäre, und ebenso kann er an einer christlichen Veranstaltung fleischlich und unheilig teilnehmen.

 

Über Jesus Christus können nur Menschen zeugen, die von ihm Zeugnis bekommen haben. Und zwar Zeugnis davon, dass sie gerecht sind (Hebräer 11,4-5). Dieses Zeugnis kann man nur durch Glauben, nicht durch den Besuch der Versammlungen erreichen. Ein Beispiel sind Leute, von denen Bibel in dem Rest der elften Kapitel dieser Epistel spricht. Alle bekamen Zeugnis, dass sie gerecht sind, und das bedeutete, dass ihr ganzes Leben und nicht nur einige Stunden in der Versammlung gerecht waren. Versammlung ist nur ein Bruchteil des ganzen Gottesdienstes.

 

Wenn der wichtigste Grund der Versammlung aus dem Leben der Kirche verschwindet, probieren Prediger ein Unterhaltungsprogramm zu bilden. Das ist immer schwerer, weil die Leute schon alles gehört haben. Im Zentrum des Gottesdienstes steht das Abendmahl. Je mehr das ganzwöchige Leben mit Gott verschwand, desto mehr wurde das Abendmahl mysteriöser, damit es das Fehlen des Gottesdienstes ersetzte. In der Apostelgeschichte lesen wir, dass Apostel das Abendmahl hatten, aber es war kein Gipfel dessen, was sie taten. Auf dieser Art und Weise werden auch die von Gott gegebenen Sachen mysteriös und es wird ihnen der Inhalt gegeben, den sie nicht haben.

 

Wenn man sagt, dass man eine persönliche Beziehung mit Gott hat, aber das Zeugnis davon, dass man gerecht ist, hat man nicht, kann man nicht für Gott angenehm sein. Gott hilft Menschen, aber er verbringt seine Zeit mit denen, die ihm angenehm sind. Und solche Leute werden auch in den Himmel gehen.


Diese Auffassung des Gottesdienstes scheint üblich zu sein, es beinhaltet keine bedeutenden Augenblicke der Woche, es ist aber eine weit bessere Lebensweise. Und so wird uns auch Gott werten.

 

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