Die Kühnheit zur Evangeliumspredigt

M. Török, 18.10.2007

 

2Petrusbrief 2:10-13 ...allermeist aber die, so da wandeln nach dem Fleisch in der unreinen Lust, und die Herrschaft verachten, frech, eigensinnig, nicht erzittern, die Majestäten zu lästern, 11 so doch die Engel, die größere Stärke und Macht haben, kein lästerlich Urteil wider sie fällen vor dem HERRN. 12 Aber sie sind wie die unvernünftigen Tiere, die von Natur dazu geboren sind, daß sie gefangen und geschlachtet werden, lästern, davon sie nichts wissen, und werden in ihrem verderblichen Wissen umkommen 13 und den Lohn der Ungerechtigkeit davon bringen. Sie achten für Wollust das zeitliche Wohlleben, sie sind Schandflecken und Laster, prangen von euren Almosen, prassen mit dem Euren,


2Korintherbrief 3:18 Nun aber spiegelt sich in uns allen des HERRN Klarheit mit aufgedecktem Angesicht, und wir werden verklärt in dasselbe Bild von einer Klarheit zu der andern, als vom HERRN, der der Geist ist.

Epheserbrief 6:18-20 Und betet stets in allem Anliegen mit Bitten und Flehen im Geist, und wachet dazu mit allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen 19 und für mich, auf dass mir gegeben werde das Wort mit freudigem Auftun meines Mundes, dass ich möge kundmachen das Geheimnis des Evangeliums, 20 dessen Bote ich bin in der Kette, auf dass ich darin freudig handeln möge und reden, wie sich's gebührt.

 

(Luthersübersetzung)

 

Wenn wir Leuten über Jesus Christus zeugen, legen wir ihnen die Hoffnung der Rettung vor. Also das, dass es ganz sicher ist, wenn sie sich für Jesus Christus entscheiden, werden sie für das ewige Leben im Himmel gerettet. Über diese Gewissheit müssen wir tief in unserem Herzen überzeugt sein, damit unser Evangelium glaubwürdig ist. Die gleiche Gewissheit müssen wir auch darüber haben, dass der, der Jesus Christus ablehnt, hat die gegensätzliche Hoffnung - also die Gewissheit der Verdammnis. Auch diese gegensätzliche Hoffnung ist ein Bestandteil des Evangeliums. Weiter müssen wir glauben, dass Gott dem Menschen die Gnade zur Rettung gegeben hat und die Erfüllung hängt nur davon ab, ob der Mensch die Gnade annimmt. Gott hat auf keine Weise im Voraus bestimmt, wer gerettet wird und wer nicht.

 

Wenn wir in diesen Gewissheiten des Gottes Wortes nicht stark sind, dann droht das, dass wir zum Beispiel falsch über Vorherbestimmung, über einer Extra-Gnade zur Rettung u. ä. nachdenken werden. Das würde auch zur Stumpfung unseres Evangeliums führen. Wenn uns diese Sache ganz klar ist, können wir das Evangelium mit Mut, kühn predigen! Weiter ist es nötig, Gottes Wort gut zu kennen und ständig unsere Kenntnisse zu vertiefen, damit wir wirklich wissen, was wir den Leuten predigen. Allerdings die Kühnheit selbst ist keine Garantie der Evangeliumsechtheit. Leider begegnen wir Leuten, die wir sehen und hören, die kein Evangelium, sondern nur bloße Imitation des Evangeliums ohne wirkliches Verständnis sowohl des Evangeliums, als auch des Gottes Wortes ganz mutig predigen. Bei solchen Leuten handelt es sich dann in Wirklichkeit um keinen Mut, sondern um eine Frechheit, Unverschämtheit. Die Form überragt, oder sogar manchmal ersetzt den Inhalt und entwertet ihn. Man kann hier von einem falschen Mut sprechen, der sich selbst statt Jesu Christi erhöht.

 

Auch das ist wahr, dass solche Leute nicht auf den Vorteil dessen, die sie ansprechen wollen, sondern nur auf ihren eigenen bedacht sind. Sehr hart spricht von solchen Leuten Petrus (2Petrus 2:10-13). Die Quelle des wirklichen Mutes und der Kühnheit ist Wandeln im Licht (2Korintherbrief 3:18). Wer im Licht wandelt, muss nichts geheim halten, hat eine unversöhnliche Stellung zur Sünde (nicht darum, damit er sich mit dem hohen Grad seiner Theologie brüstet, sondern darum, dass er weiß, dass die Sünde tötet und ihm sehr an den Leuten liegt!), seine Stütze ist der Herr. Dass der Mut zum Evangeliumspredigen nötig ist, wusste schon Apostel Paulus, und darum strebte er danach (Epheser 6:19). Zugleich forderte er die Leute, hinsichtlich dazu, wer sie sind, angemessen aufzutreten und zu sprechen (Epheser 6:20). Predigen wir also das Evangelium mutig, kühn, zugleich aber mit Demut und Einfachheit. Wandeln wir im Licht und unser Evangelium wird so, wie es wirklich ist: glaubwürdig, attraktiv und kräftig zur Rettung der Menschen.

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