Kol 3:22-4:1 Ihr Knechte, seid gehorsam in allen Dingen euren leiblichen Herren, nicht mit Dienst vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern mit Einfalt des Herzens und mit Gottesfurcht. 23Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem HERRN und nicht den Menschen, 24und wisset, dass ihr von dem HERRN empfangen werdet die Vergeltung des Erbes; denn ihr dienet dem HERRN Christus. 25Wer aber Unrecht tut, der wird empfangen, was er unrecht getan hat; und gilt kein Ansehen der Person.
1Ihr Herren, was recht und billig ist, das beweiset den Knechten, und wisset, dass ihr auch einen HERRN im Himmel habt.
(Luthersübersetzung)
Wovon spricht diese Stelle für die gegenwärtige Zeit (und ähnlich auch Eph 6:5-9)? Die häufige Antwort lautet, dass diese Stellen von Arbeitsverhältnissen unter den Arbeitsgebern und Mitarbeitern sprechen. Dazu ist es nötig zu sagen, dass es nicht dieser Fall ist und dass so eine Erfassung der Sache eine Barriere für die Prosperität, die Gott für den Menschen im Sinne hat, ist.
Die Heilige Schrift spricht hier von der Beziehung zwischen einem Herrn und einem Knecht. Das ist eine ganz andere Beziehung als zwischen zwei freien Menschen. Der Diener, in der Tat der Knecht, ist ein Eigentum seines Herrn. Zwischen ihm und seinem Herrn kann keine gleichgestellte Beziehung sein. Die Beziehungen zwischen einem Arbeitsgeber und einem Mitarbeiter sind freilich keine Beziehungen zwei ungleichgestellter Personen!
Gottes Wort zeigt uns drei Ebenen, wo die Beziehung Herr - Diener (Knecht) existieren kann. In allen drei Fällen können wir auch ähnliche Wege, wie zu dieser Beziehung vorkommt, sehen.
1. Beziehung Gott - Mensch
Diese Beziehung existiert in diesem Fall wirklich und Gott sagt es klar in seinem Wort. Jesus Christus hat uns erlöst und wir gehören ihm. Er hat uns von der Sünde erlöst (losgekauft), weil wir selbst uns nicht erlösen konnten. Allerdings sind wir nicht nur Knechte, er gab uns das Recht und den Posten der Söhne.
2. Beziehung Sünde - Mensch
Wenn der Mensch nicht Gott gehört, dann gehört er der Sünde - als ein Knecht. Gott zeigt uns klar, dass keine neutrale Zone existiert. Knechte der Sünde sind wir nicht nur darum, dass wir gesündigt haben, sondern auch darum, dass wir als Knechte der Sünde geboren wurden. Es ist nötig, dessen bewusst zu werden, dass der Nachkomme eines Knechtes ebenso automatisch ein Knecht und das Eigentum seines Herrn wurde! Weil wir Adams, des ersten Menschen, der sich versündigte, Abkommen sind, wurden wir darum schon als Knechte der Sünde geboren. Wir sind nicht fähig, sich selbst aus diesem Zustand auszuziehen, wir brauchen, dass uns die Freiheit geschenkt wird (das kommt aber nicht in die Frage), oder dass wir erlöst werden. Und gerade diese Erlösung bietet uns Jesus Christus.
3. Beziehung Mensch - Mensch
Das ist das Hauptthema dieser Lehre.
Was die Beziehungen zwischen einem Mitarbeiter und einem Arbeitsgeber betrifft, ist es falsch, die Stellen der Heiligen Schrift, die sich die Beziehungen eines Herrn und eines Knechtes betreffen, auf diese Beziehung anzuwenden. Selbstverständlich gelten auch hier Gottes Regeln, es handelt sich aber nicht um die Regeln, die für die Beziehung zwischen einem Herrn und seinem Knecht bestimmt sind!
Wir sind freie Menschen und dank Gott leben wir nicht in der Gesellschaft der Herren und der Knechte oder der Sklaven. Das heißt nicht, dass wir alle die gleiche Position, die gleiche Macht, das gleiche Eigentum haben würden. Als die Menschen sind wir gleichgestellt.
Es ist nicht möglich Prosperität zu erreichen, wenn man in der Knechtschaft lebt. Der Knecht ist auf die Besorgung seines Herrn angewiesen, und das ist an und für sich etwas ganz anderes als die Prosperität. Der Mitarbeiter bekommt keine Besorgung, aber sondern er bekommt einen Lohn für seine Arbeit. Anderseits ist der Arbeitsgeber, nach dem Gottes Wort, nicht verpflichtet, sich um seinen Mitarbeiter zu kümmern, er soll die verabredeten Bedingungen einhalten und für seine Arbeit zahlen. Allerdings verstehen viele Menschen ihre Beschäftigung als eine Besorgung und eine ganze Reihe der Arbeitsgeber erwartet solche Stellungen, die weitgehend den Rahmen gut gemachter Arbeit übergreifen.
Der Mitarbeiter ist kein Eigentum der Firma. Er leistet seine Arbeit und Fähigkeiten der Firma, aber er macht es für sein eigenes Interesse, nicht für das Interesse der Firma. Ebenso bezahlt die Firma die Arbeit, weil es sich ihr lohnt, diese Arbeit zu kaufen. Wenn diese Beziehung beiderseits nicht mehr günstig ist, dann (wenn das nicht der Vertrag verhindert) trennen sich die freie Menschen frei und sie bieten oder kaufen ihre Fähigkeiten anderorts.
Es ist nötig zu begreifen, dass dieses freie und verantwortliche Benehmen für den Einzelnen sowie für die Gesellschaft schließlich der größte Beitrag ist. Es handelt sich nicht nur um die Prosperität im schmalen Wortsinn (Finanzprosperität), sondern auch um die gesamte Prosperität eines freien Menschen.