3Mose 19:15 Ihr sollt nicht unrecht handeln im Gericht, und sollst nicht vorziehen den Geringen noch den Großen ehren; sondern du sollst deinen Nächsten recht richten.
Psalm 82:2-5 Wie lange wollt ihr unrecht richten und die Person der Gottlosen vorziehen? (Sela.) 3 Schaffet Recht dem Armen und dem Waisen und helfet dem Elenden und Dürftigen zum Recht. 4 Errettet den Geringen und Armen und erlöst ihn aus der Gottlosen Gewalt. 5 Aber sie lassen sich nicht sagen und achten's nicht; sie gehen immer hin im Finstern; darum müssen alle Grundfesten des Landes wanken.
1Mose 18:25 Das sei ferne von dir, dass du das tust und tötest den Gerechten mit dem Gottlosen, dass der Gerechte sei gleich wie der Gottlose! Das sei ferne von dir, der du aller Welt Richter bist! Du wirst so nicht richten.
Psalm 7:12Gott ist ein gerechter Richter und ein strafender Gott an jedem Tag.
(Elbefelder)
Hebräer 12:23 ...und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten...
Johannes 8:15-16 Ihr richtet nach dem Fleisch; ich richte niemand. 16 So ich aber richte, so ist mein Gericht recht; denn ich bin nicht allein, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat.
Lukas 6:37 Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammet nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebet, so wird euch vergeben.
5Mose 16:18 Richter und Amtleute sollst du dir setzen in allen deinen Toren, die dir der HERR, dein Gott, geben wird unter deinen Stämmen, dass sie das Volk richten mit rechtem Gericht.
1Könige 18:17-18 Und da Ahab Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du, der Israel verwirrt? 18 Er aber sprach: Ich verwirre Israel nicht, sondern Du und deines Vaters Haus, damit dass ihr des HERRN Gebote verlassen habt und wandelt Baalim nach.
Sprüche 24:24 Wer zum Gottlosen spricht: "Du bist fromm", dem fluchen die Leute, und das Volk hasst ihn.
5Mose 27:19 Verflucht sei, wer das Recht des Fremdlings, des Waisen und der Witwe beugt! Und alles Volk soll sagen: Amen.
(Luthers Übersetzung)
Gott fordert uns dazu auf, dass wir gerechtes Gericht ausüben (3M 19:15) und scharf verurteilt ungerechtes Gericht (Ps 82:2). Sich selbst nennt er der Richter über alle (Hebr. 12:23). Gott richtet immer gerecht, er kann nicht anders, weil die Gerechtigkeit im Wesen seiner und auch im Wesen Gottes Gerichtes liegt (Ps 7:12). Und er fordert auch uns dazu auf, dass wir gerecht richten.
Das Gericht ist aber nichts Überirdisches - wir üben ihn fast täglich aus, an jedem Ort und in allen Situationen, wo wir in der Position einer Autorität stehen. Fast täglich befinden wir uns in Situationen, in denen wir eine Stellung nehmen oder einen Streit entscheiden müssen. Vor allem in der Familie als Eltern, aber auch in der Arbeit, in der Kirche und auch anderenorts. Gerechtes Gericht ist ein Pfeiler der Familie und auch der ganzen Gesellschaft.
Wenn Gott der Richter über alle ist, ist es dann nicht so, dass das Gericht nur ihm gehört und Menschen dürfen ihm nicht ins Handwerk pfuschen, wie einige behaupten? Namentlich wenn Jesus selbst sagt: „Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet" (Luk 6:37)? Nein! Gott fordert nämlich gerade dazu auf, dass Menschen Richter einsetzen (5M 16:18). Von ihnen verlangt er dann, dass sie gerecht richten. Der Grund des gerechten Gerichts ist Gottes Furcht, Objektivität ohne Rücksicht auf Macht, Reichtum oder gesellschaftliche Stellung (ebendort).
Der Grund eines ungerechten Gerichts ist im Gegenteil Zorn, Rache, Hass, Habsucht, Habgier. Schlimm ist auch ein unangemessenes Gericht - zu streng oder im Gegenteil zu mild. Ungerechtes Gericht egal auf welcher Ebene ruft Bitterkeit, Rachsucht hervor. Ebenso schlimm ist auch das, wenn man sich der Ausübung des Gerichts entzieht. Falls der, der auf der Position einer Autorität steht, die Ausübung des mit der Position verbundenen Gerichtes ablehnt, beschädigt das ganze System der richtigen Funktionierung des Ganzen - obschon der Familie oder einer anderen Gesamtheit. Wenn wir wollen, dass unsere Familie, Gemeinde oder Firma und einfach Gesellschaft gut funktionieren, ist unbedingt nötig, Gericht, und zwar gerecht auszuüben.
Aber die von Gott fern stehende Gesellschaft übt das Gericht laut der Gottes Kriterien nicht aus, und sogar noch die, die auf die Sünde und Ungerechtigkeit hinweisen, beschuldigt (1Kön. 18:17-18). Nicht der Sünder, sondern der, der auf die Sünde weist, ist in den Augen solcher Gesellschaft der Schuldige. Schwierigkeiten mit der Ausübung des gerechten Gerichtes hat heute aber allerdings auch die Kirche. Mit dem Hinweis auf die Liebe und Demut übergeht sie die Sünde und lehnt in der konkreten Situation des konkreten Menschen ihr gegenüber ab, eine gerechte Stellung zu nehmen. Aber Gott sagt, es erwächst daraus Verfluchung von Menschen und auch von Gott (Spr. 24:24, 5M27:19).
Die Ungerechtigkeit führt zur Enttäuschung, Unzufriedenheit, dem Widerstand, Hass, der Rache. In der Kirche wächst dann ihretwegen Gottlosigkeit, die Sünde wird geheim gehalten, übersehen, entschuldigt. In der Praxis wird dem Gottes Wort immer geringeren Wert beigelegt. Trotzdem Kirche moralisiert oft ihre Umgebung. Das ist heuchlerisch.
Im Gegenteil führt die Gerechtigkeit dazu, dass die Leute guter Dinge sind, gesundes Selbstbewusstsein haben, sind in der Lage gerecht und barmherzig zu sein, es gibt unter ihnen Einheit, gegenseitige Ehre, Unterstützung. Auf richtige Weise erheben und auch nehmen sie die Autorität und auch ihre Gerichte an. Daran halten wir uns fest.