Berechtigte und falsche Scham

Mikuláš Török, 30.03.2008

Römer 1:15-16 15 Darum, soviel an mir ist, bin ich geneigt, auch euch zu Rom das Evangelium zu predigen. 16 Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christo nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben, die Juden vornehmlich und auch die Griechen.


Zephanja 3:5 Der HERR, der unter ihnen ist, ist gerecht und tut kein Arges. Er lässt alle Morgen seine Rechte öffentlich lehren und lässt nicht ab; aber die bösen Leute wollen sich nicht schämen lernen.

1 Petrusbrief 3:14-18 Und ob ihr auch leidet um Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig. Fürchtet euch aber vor ihrem Trotzen nicht und erschrecket nicht; 15 heiligt aber Gott den HERRN in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist, 16 und das mit Sanftmütigkeit und Furcht; und habt ein gutes Gewissen, auf dass die, so von euch afterreden als von Übeltätern, zu Schanden werden, dass sie geschmäht haben euren guten Wandel in Christo. 17 Denn es ist besser, so es Gottes Wille ist, dass ihr von Wohltat wegen leidet als von Übeltat wegen. 18 Sintemal auch Christus einmal für unsre Sünden gelitten hat, der Gerechte für die Ungerechten, auf dass er uns zu Gott führte, und ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist.


Markus 8:38 Wer sich aber mein und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, des wird sich auch des Menschen Sohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.

 

(Luthers Übersetzung)

In dem Römerbrief (Röm. 1:15-16) lesen wir eine Aufforderung, damit wir uns nicht des Evangeliums Christi schämen. Was für Gründen gibt es dafür, sich so einer großartigen Nachricht, was das Evangelium ist, schämen? Einer der Gründe ist, dass diese Welt das Evangelium belächelt und beschmutzt. Die Christen sind Zielscheibe der Verspottung, dass sie an etwas Mittelalterliches glauben usw. Diesen Druck kann man damit überwältigen, dass man sich klar wird, dass Evangelium eine wahre und tolle Nachricht ist. Einer tollen Nachricht muss man sich nicht schämen.

Aber es existiert ein Grund, warum sich man schämen soll. Wenn man gesündigt hat. Wen man versagt und gesündigt hat, sollte sich der Mensch so lange schämen, bis er alles in Ordnung bringt. Das gilt für einen frommen (also für einen wirklich mit Gott lebenden) Menschen. Ein gottloser Mensch schämt sich seiner Sünde nicht, er will seine Sachen nicht in Ordnung bringen. Gerade das kann der Grund sein, warum sich die Menschen des Evangeliums, bzw. der gottlosen Menschen schämen.

Zephanja 3:5 - Eine der Eigenschaften der gottlosen Menschen ist Schamlosigkeit. Das Schamgefühl und die Schande daraus, dass man gesündigt hat, sind dazu wichtig, damit sich der Mensch bekehrt und den Sündenerlass findet. So ist der Sünder erlöst. Aber es gibt keine Art und Weise, wie man erlöst werden kann, wenn man sich nicht seiner Sünde schämt.

Laut Markus 8:38 darf sich der Christ nicht Jesu Christi und seiner Worte schämen. Nichtsdestoweniger die, die trotzdem ohne Schämen in Sünden leben, so gesagt „mutig" Evangelium kündigen, kündigen ein falsches Evangelium. Der Grund des Mutes ist, dass man rein ist. Wenn man rein ist, dann muss man sich ermutigen, damit man jederzeit sein Zeugnis abzulegen bereit wird (1Petrusbrief 3:14-18). Wenn ein Christ irgendwie beschuldigt ist, muss er nachsehen, ob die Beschuldigung berechtigt ist. Wenn ja, dann ist es unbedingt nötig, Buße zu tun, wenn nicht, dann darf man sich nicht beschämen lassen und man muss (möglicherweise dem mehr) mutig sein. Nichtsdestoweniger der, der in seinem Mut damit rechnet, dass andere nicht sein heimliches sündhaftes Leben kennen, ist keinesfalls mutig. Er ist unverschämt und gottlos gewagt.

Die Scham soll nicht dazu dienen, dass man sich zurückzieht und nichts macht. Die Scham dient dazu, dass man seine Gelegenheiten in Ordnung bringt, dass man sich reinigt. Keinesfalls sollte man nicht des schämen, was man nicht gemacht hat. Und unter der Knute einer falschen Zugehörigkeit den decken, über dem man weiß, dass er in der Sünde lebt. Zum Beispiel wenn sich ein Sohn seines Vaters, der schlecht lebt, schämt, ist das nicht richtig. In dem Fall ist die Schäm bestimmt nicht in Ordnung. Und gleichfalls auch die Deckung der Vaters Sünden. Es ist nötig, empfindlich, aber offen zu handeln.

In 1Sam 17 lesen wir über dem Krieger Goliat, vor dem sich israelisches Heer fürchtete. Goliat beschimpfte unverschämt ihren Gott, und das trieb sie in die Defensive - sie schämten sich, dass sie so bedeutungsloses Volk sind. Israel schämte sich nicht der Sünde, sondern der Beschuldigung seitens jemandes anderen. Also das Problem war nicht Goliat, sondern seine Worte. Darum muss jemand kommen, wer die Goliats Beleidigungen stoppt, wer seinen Worten entgegen gehen wird. - David.

 

Ein weiteres Beispiel sehen wir in 1Könige 18. Der israelische König Ahab traf den Prophet Elia in der Zeit, wann schon drei Jahre Hunger im Land war. Wenn er Elia sah, sagte er zu ihm: „Bist du, der Israel verwirrt?" Damit will er Elia dazu erzwingen, dass er sich seiner Prophetie über dem gerade Israel plagenden Hunger schämt. Im Gegenteil sollte sich aber gerade Ahab schämen! Genau wegen seiner Sünde und deswegen, dass er in die Sünde und ins Götzendienst das ganze Volk mitgerissen hatte, kam es dazu, dass Elia die Prophetie sagte und sie zur Erfüllung ging!

Eine andere Situation beschreibt 2Tim 1:8-16. Hier war Apostel Paul im Gefängnis. Sein Freundeskreis verkleinerte sich gerade deswegen, dass er im Gefängnis war. Es war nicht leicht das Evangelium zu predigen, das ein Gefangener predigte. Paul in diesem Brief schreibt, dass einige ihre Schäm überwunden haben und weiter mit ihm zusammengearbeitet haben. Im Hebräerbrief (Hebräer 2:11, Hebräer 11:16) lesen wir, dass Gott sich nicht schämt, uns seine Brüder zu nennen. Wenn wir uns unsere Unvollkommenheit vergegenwärtigen, ist das, dass uns Gott seine Brüder nennt, wirklich motivierend und es führt uns zu dem Bewusstsein, dass wir uns Seiner wirklich nicht schämen dürfen.

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