Gottes Schutz der Gerechten vor den Gottlosen

Mikuláš Török, 8.11. 2007

 Psalm 125 (Ein Lied im Höhern Chor.) Die auf den HERRN hoffen, die werden nicht fallen, sondern ewig bleiben wie der Berg Zion. 2 Um Jerusalem her sind Berge, und der HERR ist um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit. 3 Denn der Gottlosen Zepter wird nicht bleiben über dem Häuflein der Gerechten, auf dass die Gerechten ihre Hand nicht ausstrecken zur Ungerechtigkeit. 4 HERR, tue wohl den guten und frommen Herzen! 5 Die aber abweichen auf ihre krummen Wege, wird der HERR wegtreiben mit den Übeltätern. Friede sei über Israel!

(Luthers Übersetzung)

Gott teilt durch den Mund des Psalmendichters in dem 125. Psalm seinem Volk (also auch uns, den Christen) mit, dass er nicht zulässt, dass gottlose Herrscher die Gläubigen zwingen werden, die Sachen zu machen, die Gott Ungerechtigkeit nennt. Er sagt, dass wir uns darauf verlassen können, dass er uns so ähnlich, wie der Kranz von Bergen Jerusalem bewacht (V.2).

Hinsichtlich dazu, dass keine wirklich gerechte Menschen in meisten Ländern der gegenwärtigen Welt an der Macht sind, ist der garantierte Gottes Schutz für uns sehr wichtig und wir sollen ihm dafür wirklich dankbar sein. Das Dringen der gottlosen Welt zur Körperlichkeit, zur Sünde ist nämlich so stark, dass eine ganze Reihe von Christen ihm ohne den erwähnten Gottes Schutz unterliege. (Andererseits, es ist hier nicht geschrieben, dass die Gottlosen überhaupt nicht über die Christen herrschen werden, wie man diesen Psalm nicht selten irrtümlich auslegt.)

Die gegenwärtige Situation in der Welt ist noch immer relativ „weich". Die Sünde wird zwar beinahe das Verlangen der Zeit, nichtsdestoweniger zwingt aber der Macht übende Apparat des Staates (mindestens in der westlichen Welt) seine Bürger nicht, die oder jene Sünde aktiv auszuüben. Solche Situation kommt erst mit der Ankunft des Antichristen.

Die Münze hat aber auch die zweite Seite - die Verheißung bezieht sich nur auf die Menschen, „die aufrichtig sind in ihren Herzen!" (V.4, Elbefelder). Die Leute, die „abweichen auf ihre krummen Wege" (V.5), können nicht mit dem Gottes Schutz rechnen, wie er in den Versen 2-4 beschrieben ist. Gott sagt sogar, dass er solche Leute wegtreibt (V.5). Anders gesagt, dieser Gottes Schutz hängt davon ab, wie sein Volk lebt.

Es sind bestimmt auch Menschen, die in den Zustand geraten sind, darin ihnen die Verlustgefahr des Schutzes von Gott akut droht und sie wissen das nicht. Genauer gesagt, sie meinen, dieses betrifft sie nicht, denn sie gehen ihrer Meinung nach auf Gottes Wegen, trotzdem sie schon davon abgekommen sind. Also trotz ihrer Überzeugung von dem Gegenteil betrifft sie die Gottes Warnung aus dem fünften Vers des oben genannten Psalms: „Die aber abweichen auf ihre krummen Wege, wird der HERR wegtreiben mit den Übeltätern." (V.5). Man spricht von Menschen, die sich in ein Wahn- und Selbstbetrugnetz verstrickt haben.

Wenn man „nur" wegen der Körperlichkeit und Sünde ausgerutscht ist, der Weg zurück wird nicht so kompliziert. Man einnimmt, was das Gottes Wort sagt, anerkennt seine Verfehlung, macht Buße und kommt zurück. Viel schlimmer ist das bei den Menschen, die auf ihrem Fall langfristig „angestrengt arbeiten". Das sind namentlich Heuchler, die Leute, die nach der Anerkennung ersehnen, die die Sachen, die ihnen nicht zuständig sind, machen; ihr zufälliger Dienst ist für sie nur ein Lift zu der Anerkennung und Macht. Darum verbergen sie ihre Fälle und Sünden. Wegen Angst vor dem Rückgang der Popularität, vor dem Positions- oder Anerkennungsverslust maskieren sie die Sachen so lange, bis es zur inneren Deformation kommt und sie beginnen ihren Selbstbetrügen zu glauben. Das Gottes Wort nennt solche Menschen Narren. Für die Rückkehr sind sie verloren, weil sie an ihre Irrtümer so vehement glauben, dass sie sogar keine Ermahnung durch das Gottes Wort einnehmen.

Für viele Christen, sogar für ganze Gemeinden wird dann die Feststellung sehr schmerzhaft, dass Menschen, die ihnen Jahre lang dienten und die sie für ergebene Gottes Diener gehalten haben, sind in solchen Zustand geraten. Sie haben dann Angst, dass sie in ihrer Eifrigkeit auch in ein Irrtum geraten (wenn es so bedeutenden Menschen vorkommen ist). Aber das ist nicht am Platz. Jeder, der in der Gottes Furcht wandelt und lebt, dessen Dienst aufrichtig und uneigennützig ist, muss davor keine Angst haben.

Leben wir also in der Gottes Furcht, ohne Angst, dass wir in ein Irrtum geraten, damit wir mit Sicherheit der Gottes schützenden Hand über uns, in der Freiheit und mutig das Evangelium leben und predigen.

 

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