Erweitern wir unseren Sinn bei Verkündigung des Evangeliums

M. Török, 03.01.2010

Lukas 9:1-6 1Er forderte aber die Zwölf zusammen und gab ihnen Gewalt und Macht über alle Teufel und dass sie Seuchen heilen konnten, 2und sandte sie aus, zu predigen das Reich Gottes und zu heilen die Kranken. 3Und sprach zu ihnen: Ihr sollt nichts mit euch nehmen auf den Weg, weder Stab noch Tasche noch Brot noch Geld; es soll auch einer nicht zwei Röcke haben. 4Und wo ihr in ein Haus geht, da bleibet, bis ihr von dannen zieht. 5Und welche euch nicht aufnehmen, da gehet aus von derselben Stadt und schüttelt auch den Staub ab von euren Füßen zu einem Zeugnis über sie. 6Und sie gingen hinaus und durchzogen die Märkte, predigten das Evangelium und machten gesund an allen Enden.

 

Lukas 10:1-12 1Darnach sonderte der HERR andere siebzig aus und sandte sie je zwei und zwei vor ihm her in alle Städte und Orte, da er wollte hinkommen, 2und sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet den HERRN der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte. 3Gehet hin; siehe, ich sende euch als die Lämmer mitten unter die Wölfe. 4Tragt keinen Beutel noch Tasche noch Schuhe und grüßet niemand auf der Straße. 5Wo ihr in ein Haus kommt, da sprecht zuerst: Friede sei in diesem Hause! 6Und so daselbst wird ein Kind des Friedens sein, so wird euer Friede auf ihm beruhen; wo aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden. 7In dem Hause aber bleibet, esset und trinket, was sie haben; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ihr sollt nicht von einem Hause zum anderen gehen. 8Und wo ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, da esset, was euch wird vorgetragen; 9und heilet die Kranken, die daselbst sind, und saget ihnen: Das Reich Gottes ist nahezu euch gekommen. 10Wo ihr aber in eine Stadt kommt, da sie euch nicht aufnehmen, da geht heraus auf ihre Gassen und sprecht: 11Auch den Staub, der sich an uns gehängt hat von eurer Stadt, schlagen wir ab auf euch; doch sollt ihr wissen, daß euch das Reich Gottes nahe gewesen ist. 12Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher gehen an jenem Tage denn solcher Stadt.


Matthäus 28:18-20 18Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 19Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 20und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.


Apg 1:6-8 6Die aber, so zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: HERR, wirst du auf diese Zeit wieder aufrichten das Reich Israel? 7Er aber sprach zu ihnen: Es gebührt euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat; 8sondern ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.

Apg 10:22 22Sie aber sprachen: Kornelius, der Hauptmann, ein frommer und gottesfürchtiger Mann und gutes Gerüchts bei dem ganzen Volk der Juden, hat Befehl empfangen von einem heiligen Engel, dass er dich sollte fordern lassen in sein Haus und Worte von dir hören.

Apg 13:1-5 1Es waren aber zu Antiochien in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene und Manahen, der mit Herodes dem Vierfürsten erzogen war, und Saulus. 2Da sie aber dem HERRN dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe. 3Da fasteten sie und beteten und legten die Hände auf sie und ließen sie gehen. 4Diese nun, wie sie ausgesandt waren vom heiligen Geist, kamen sie gen Seleucia, und von da schifften sie gen Zypern. 5Und da sie in die Stadt Salamis kamen, verkündigten sie das Wort Gottes in der Juden Schulen; sie hatten aber auch Johannes zum Diener.

 

Apg 13:44-52 44Am folgenden Sabbat aber kam zusammen fast die ganze Stadt, das Wort Gottes zu hören. 45Da aber die Juden das Volk sahen, wurden sie voll Neides und widersprachen dem, was von Paulus gesagt ward, widersprachen und lästerten. 46Paulus aber und Barnabas sprachen frei und öffentlich: Euch musste zuerst das Wort Gottes gesagt werden; nun ihr es aber von euch stoßet und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. 47Denn also hat uns der HERR geboten: "Ich habe dich den Heiden zum Licht gesetzt, dass du das Heil seist bis an das Ende der Erde." 48Da es aber die Heiden hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des HERRN und wurden gläubig, wie viele ihrer zum ewigen Leben verordnet waren. 49Und das Wort des HERRN ward ausgebreitet durch die ganze Gegend. 50Aber die Juden bewegten die andächtigen und ehrbaren Weiber und der Stadt Oberste und erweckten eine Verfolgung über Paulus und Barnabas und stießen sie zu ihren Grenzen hinaus. 51Sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen über sie und kamen gen Ikonion. 52Die Jünger aber wurden voll Freude und Heiligen Geistes.

Apostelgeschichte 8:30-35 30Da lief Philippus hinzu und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und sprach: Verstehst du auch, was du liesest? 31Er aber sprach: Wie kann ich, so mich nicht jemand anleitet? Und ermahnte Philippus, dass er aufträte und setzte sich zu ihm. . . .35Philippus aber tat seinen Mund auf und fing von dieser Schrift an und predigte ihm das Evangelium von Jesu.

Apg 27:23-24 23Denn diese Nacht ist bei mir gestanden der Engel Gottes, des ich bin und dem ich diene, 24und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! du musst vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle, die mit dir schiffen.
(Luther Bibel)

Die Verkündigung des Evangeliums ist eindeutig eine der Hauptmissionen der Kirche. Aus der Schrift sehen wir, dass es mehrere Weisen gibt, wie und wo das Evangelium zu verkündigen.


In den Evangelien lesen wir, dass Jesus seine Jünger zur Verkündigung Gottes Königtums mit verschiedenen Anweisungen ausgesandt hat. Zuerst hat er nur zwölf Apostel und nur in das Gelände der Jüdischen Städte in Judäa ausgesandt. Dabei hat er ihnen gesagt, dass sie keine Ausrüstung inkl. Ersatzanzug, Geld usw. mitnehmen sollen. Er hat sie auch nur dorthin gesandt, wo man bereitwillig sein werden sie zu empfangen (Luk 9:1-6)

Wenig später gibt er bei der Entsendung ausführlichere Anweisungen, er sendet größere Menge der Jünger aus. Ähnlich wie vorher ruft er sie auf, sich nicht im Voraus auf den Weg auszurüsten. Er gibt auch deutlich kund, dass das Evangelium so wertvoll ist, dass beliebige Verachtung seiner weitgehende Folgen hat (Luk 10:1-12).

 

Am Ende der Evangelien ist der Aufruf zur Verkündigung des Evangeliums schon auf alle Nationen gerichtet, also nicht nur auf Juden. Zum Unterschied von den vorigen Entsendungen fordert hier Jesus auf, dass die Jünger nicht nur die Grundkunde bringen, sondern auch alles, was er gesagt hat, lehren (Matth 28:18-20).

In dem ersten Kapitel der Apostelgeschichte ist das ähnlich, aber Jesus gibt die Mitteilung zu, dass sie dazu mit dem Heiligen Geist erfüllt werden (Apg 1:6-8).

Später, nach der Stephans Steinigung und nach der eingetretenen Verfolgung, ist die Kirche aus Jerusalem auseinandergelaufen. Es ist aber interessant, dass überall, wohin die Jerusalemer angekommen sind, haben sie das Evangelium verkündigt. Und auch das, dass Phillip in Samaria Evangelium gepredigt hat - das war in dem vorigen Kontext ganz neu. Gleichfalls ist die Predigt an dem äthiopischen Höfling untypisch.

Die Situation im Haus des Offiziers der Römischen Armee Kornelius (Apg 10:22) ist wieder etwas bisher Ungesehenes. Es ist der erste Fall der Bekehrung eines Heiden. Die starke Wirkung Gottes ist hier sehr deutlich wahrnehmbar. Das ist auch der erste bekannte Fall, wann der Adressat das Wort nicht nur angehört hat, sondern hat er sogar den Prediger des Evangeliums selbst eingeladen. Also sehen wir die weitere Variante der Ausbreitung des Evangeliums.

In dem dreizehnten Kapitel der Apostelgeschichte (Apg 13:5) verfolgen wir, dass die Jünger in die weiteren Gebiete (die gegenwärtige Türkei und Zypern), bisher aber nur in die jüdischen Gemeinden, losgegangen sind. Zum ersten Mal erscheint es hier eine Entsendung aus einer anderen Kirche als aus der in Jerusalem und zwar aus Anthiochien.

Zuletzt haben sich auch die Vertreter der nichtjüdischen Nationen zum Anhören des Evangeliums zusammengekommen. Das hatte bei Juden einen Sturm der Entrüstung ausgerufen und sie begannen sich gegen dem Evangelium und gegen seiner Verkündigung an Heiden entgegenzustellen (Apg. 13:44-52). Ihre Stellung hat Paulus zur Verkündigung geführt, dass er das Evangelium vorzugsweise unter den Heiden verbreiten werde.

Nicht immer war die Verkündigung des Evangeliums methodisch, gezielt gerichtet. Zum Beispiel Paulus Reise nach Rom war Gottes Plan (Apg. 27:23-24), damit Paulus die Botschaft von der Erlösung auch auf den kaiserlichen Hof mitbringe. Allerdings war das ursprünglich nicht Paulus Plan. Er wollte sich selbst vor dem Kaiser gegen die falschen Beschuldigungen seitens der jüdischen Leiter verteidigen.

 

Also sehen wir, dass die Verkündigung des Evangeliums eine ganze Reihe von Formen hat. Von der gezielten, methodischen Entsendung an den bestimmte Ort, über ein zufälliges Hingeraten irgendwohin (wie Phillip in Apg. 8:30-35), von dem, wenn jemand zur Verkündigung eingeladen ist über das, wenn ein Evangelist an einem Ort, wo er predigen soll, hingeraten ist,- mehr oder weniger - unfreiwillig (Paulus in Rom - erst wenn ihm Gott offenbart hat, dass er ihn mit der ganzen Schiffsmannschaft rettet, hat er erfasst, dass seine Reise Gottes Plan ist).

 

Feste Regeln, wie man das Evangelium verkündigen soll, hat Gott nicht bestimmt. In der Schrift hat er mehrere inspirative Weisen angedeutet, denn keine das Dogma ist, laut dem man immer vorgehen soll.

Es ist aber immer gemeinsam, dass es sich um das wirkliche Evangelium handeln soll.

Wir sehen auch immer, dass sich die örtliche Kirche um die Neubekehrten gekümmert hat. Möge das in ihrer Wirkungsstätte oder auf dem Gebiet sein, wohin sie ihre Mitglieder auf den Missionsweg ausgesandt hat.

Wie betrifft das alles die gegenwärtige Kirche und jeden einen unter uns? Am meistens können wir das Evangelium an Leute in unserer Umgebung - in der Familie, Arbeit - übergeben. Und wenn wir schon die Möglichkeiten, die in dieser Richtung unsere wirkliche Situation anbietet, erschöpft haben, ist es möglich, dass Gott uns anderswohin senden wird. Und das auch so, dass das uns eine Änderung unserer Arbeit oder das Umziehen bringt.

Von den Christen sagt Jesus, dass sie nicht aus dieser Welt sind. Es sind Leute, die ihre Rolle gegenüber der Welt sehen und erfüllen. Und Paulus ergänzt den Charakter der im Glauben lebenden Menschen an Beispielen aus der Geschichte (Hebr. 11). Und er sagt: solche seien wir. Der Lebenssinn solcher Menschen ist nicht eine irdische Karriere, sie suchen ihren Platz, wofür sie von der Sicht des Gottes Königtums zu machen berufen sind. Von denen sagt Jesus, dass die Welt solche Menschen nicht einmal verdient.

Das ist das wirkliche Christentum und gerade so sollen auch wir handeln - als Einzelwesen und auch als Kirche.

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