Gemeinsames Lesen der Bibel ist nützlich auch heute

M. Török, 04.01.2009

1 Timotheus 4:12-16 Niemand verachte deine Jugend; sondern sei ein Vorbild den Gläubigen im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Geist, im Glauben, in der Keuschheit. 13 Halte an mit Lesen, mit Ermahnen, mit Lehren, bis ich komme. 14 Lass nicht aus der Acht die Gabe, die dir gegeben ist durch die Weissagung mit Handauflegung der Ältesten. 15 Dessen warte, damit gehe um, auf dass dein Zunehmen in allen Dingen offenbar sei. 16 Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken. Denn wo du solches tust, wirst du dich selbst selig machen und die dich hören.

Apostelgeschichte 17:10-12 Die Brüder aber fertigen alsobald ab bei der Nacht Paulus und Silas gen Beröa. Da sie dahin kamen, gingen sie in die Judenschule. 11 Diese aber waren edler denn die zu Thessalonich; die nahmen da Wort auf ganz willig und forschten täglich in der Schrift, ob sich's also verhielte. 12 So glaubten nun viele aus ihnen, auch der griechischen ehrbaren Weiber und Männer nicht wenige.

Apostelgeschichte 1:16-20 Ihr Männer und Brüder, es musste die Schrift erfüllet werden, welche zuvor gesagt hat der heilige Geist durch den Mund Davids von Judas, der ein Führer war derer, die Jesum fingen; 17 denn er war zu uns gezählt und hatte dies Amt mit uns überkommen. 18 Dieser hat erworben den Acker um den ungerechten Lohn und ist abgestürzt und mitten entzwei geborsten und all sein Eingeweide ausgeschüttet. 19 Und es ist kund geworden allen, die zu Jerusalem wohnen, also dass dieser Acker genannt wird auf ihre Sprache: Hakeldama (das ist: ein Blutacker). 20 Denn es steht geschrieben im Psalmbuch: „Seine Behausung müsse wüst werden, und sei niemand, der darin wohne", und: „Sein Bistum empfange ein anderer."

(Luthersübersetzung)

Gemeinsames Lesen der Bibel kann jemandem wie eine Entbehrlichkeit erscheinen, weil jeder heute die Bibel hat, manchmal in mehrerlei Ausgaben. Aber gemeinsames Lesen kann auch heute nützlich sein. Einer der Gründe ist, dass sich Leute an audiovisuelle Mittel gewöhnen und von dem Lesen abgewöhnen. Viele Leute lesen wenig und dazu mühsam, oft fehlt ihnen eine gänzlichere Übersicht des Inhaltes und der Heiligen Schrift. Das hängt auch mit übertriebener Erwartung auf eine „Offenbarung" oder eine „Ansprache" zusammen, und zwar zu Lasten einer tatsächlichen Kenntnis der Heiligen Schrift.

Die angeführten Nachteile sind ein Problem nicht nur bei gewöhnlichen oder randständigen Mitgliedern der Kirche, sondern sie befinden sich auch in Predigten und Auslegungen der Heiligen Schrift. Es kommt dazu, dass ein gepredigtes Wort oder eine Auslegung auf einer aus dem Kontext ausgerissenen Stelle der Schrift gegründet ist. Oder sogar dazu, dass die Bibelstelle nur ein zweckorientiertes „Formalitätchen" zu einer „Offenbarung" des Sprechers ist. Auslegung der Schrift ist selbstverständlich eine biblische und nötige Sache. Aber auch eine ausgezeichnete Auslegung der Bibel darf über die Heilige Schrift selbst nicht erhöht werden. In der Bibel erscheinen sich auch ein paar Auslegungen, die auf den kurzen Zitaten gegründet sind (z. B. Apg 1:16-20), aber es ist immer offensichtlich, dass so etwas sich nur die Leute gestattet haben, die die Heilige Schrift wirklich gut kannten.

Es ist nötig, sich darum zu kümmern, dass die Gläubigen die Schrift kennen, sie verstehen und alles aus ihrer Sicht entscheiden (Apg 17:11). Dazu kann auch gemeinsames Lesen der Schrift helfen.
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