Einfluss des Heidentums auf den Glauben

M. Török, 14.10.2006

2Mose 20:2-5 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe. 3 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. 4 Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. 5 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen;

1Mose 31:19 Laban aber war gegangen sein Herde zu scheren. Und Rahel stahl ihres Vaters Götzen.

2Mose 32:3-4 Da riss alles Volk seine goldenen Ohrenringe von ihren Ohren, und brachten sie zu Aaron. 4 Und er nahm sie von ihren Händen und entwarf's mit einem Griffel und machte ein gegossenes Kalb. Und sie sprachen: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben!

Jesaja 40:18-25 Wem wollt ihr denn Gott nachbilden?

 Oder was für ein Gleichnis wollt ihr ihm zurichten? 19 Der Meister gießt wohl ein Bild, und der Goldschmied übergoldetes und macht silberne Ketten daran. 20 Desgleichen wer nur eine arme Gabe vermag, der wählt ein Holz, das nicht fault, und sucht einen klugen Meister dazu, der ein Bild fertige, das beständig sei. 21 Wisset ihr nicht? Hört ihr nicht? Ist's euch nicht vormals verkündigt? Habt ihr's nicht verstanden von Anbeginn der Erde? 22 Er sitzt auf dem Kreis der Erde, und die darauf wohnen, sind wie Heuschrecken; der den Himmel ausdehnt wie ein dünnes Fell und breitet ihn aus wie eine Hütte, darin man wohnt; 23 Der die Fürsten zunichte macht und die Richter auf Erden eitel macht, 24 als wären sie nicht gepflanzt noch gesät und als hätte ihr Stamm keine Wurzel in der Erde, dass sie, wo ein Wind unter sie weht, verdorren und sie ein Windwirbel wie Stoppeln wegführt. 25 Wem wollt ihr denn mich nachbilden, dem ich gleich sei? spricht der Heilige.

 

Jesaja 44:16-17 Die Hälfte verbrennt er im Feuer, über der Hälfte isst er Fleisch; er brät einen Braten und sättigt sich, wärmt sich auch und spricht: Hoja! ich bin warm geworden, ich sehe meine Lust am Feuer. 17 Aber das übrige macht er zum Gott, dass es ein Götze sei, davor er kniet und niederfällt und betet und spricht: Errette mich; denn du bist mein Gott!

 

Psalm 135:14 Denn der HERR wird sein Volk richten und seinen Knechten gnädig sein.

Psalm 50:8-23 Deines Opfers halber strafe ich dich nicht, sind doch deine Brandopfer immer vor mir. 9 Ich will nicht von deinem Hause Farren nehmen noch Böcke aus deinen Ställen. 10 Denn alle Tiere im Walde sind mein und das Vieh auf den Bergen, da sie bei tausend gehen. 11 Ich kenne alle Vögel auf den Bergen, und allerlei Tier auf dem Feld ist vor mir. 12 Wo mich hungerte, wollte ich dir nicht davon sagen; denn der Erdboden ist mein und alles, was darinnen ist. 13 Meinst du, dass ich Ochsenfleisch essen wolle oder Bocksblut trinken? 14 Opfere Gott Dank und bezahle dem Höchsten deine Gelübde... 23 Wer Dank opfert, der preiset mich; und da ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil Gottes."

Kolosserbrief 2:10-12 und ihr seid vollkommen in ihm, welcher ist das Haupt aller Fürstentümer und Obrigkeiten; 11 in welchem ihr auch beschnitten seid mit der Beschneidung ohne Hände, durch Ablegung des sündlichen Leibes im Fleisch, nämlich mit der Beschneidung Christi, 12 indem ihr mit ihm begraben seid durch die Taufe; in welchem ihr auch seid auferstanden durch den Glauben, den Gott wirkt, welcher ihn auferweckt hat von den Toten.

 

(Luthersübersetzung)


Durch die Sünde von Adam und Eva wurden die Menschen von Gott getrennt. Völker, die den Kontakt mit Gott aus oben genanntem Grund verloren hatten, suchten Gott trotzdem. Weil sie mit ihm (außer Ausnahmen wie Noe, Abraham, Mose und weitere waren) aber keinen Kontakt hatten, konnten von ihm keine Offenbarung weder fürs Leben mit ihm, noch für den Gottesdienst gewinnen. Ohne Gottes Offenbarung öffnete sich ein Raum für den Einfluss anderer Geisteskräfte, Dämonen in ihrem Gottesdienst. So entstand Heidentum, heidnische Anbetung der Götter. (Das ausgewählte Gottes Volk entging dem allerdings auch nicht, was man zum Beispiel beim Jakobs Wegzug von Laban sehen kann, wann Jakobs Weib Rahel ihrem Vater werte Familiengötter stahl, oder bei dem Götzendienst um das Kalb nach dem Wegzug aus Ägypten 1M 31:19, 2M 32:3-4.)


Unter dem Heidentum versteht man also eine von der Gottes Offenbarung getrennte Religion, ohne der der Gottesdienst mit Hilfe der menschlichen Mühe und Vorstellungen, und ebenso mit Hilfe der unsauberen Kräfte gestaltet wird; das Resultat ist ein heidnischer Götzendienst. Es ist nötig zwischen diesen heidnischen (z. B. alte slawische Religionen) und den von Juden- und Christentum abgeleiteten Religionen zu unterscheiden. Darunter gibt's auch Irr- oder deformierte Glauben (Islam, Mormonen, Zeugen Jehovas, ...), trotzdem sind diese Religionen ganz und gar vom Heidentum in hier erwähntem Sinn zu unterscheiden.

Der Einfluss des Heidentums können wir allerdings auch in diesen Religionen, sogar auch im Christentum und im Leben der Kirche finden.


Das Heidentum kennzeichnet sich durch ein paar Hauptmerkmale:

Bedürfnis einen sichtbaren Gott. Das Heidentum kann nicht die Tatsächlichkeit anzunehmen, dass Gott unsichtbar ist. Gott verbietet jedwede seine Abbildung und Anbetung dieser Abbildungen (2M 20:2-5). Auch bloße Vorstellung, Einbildung von Gott ist im Grund eine Sünde. Jedwede seine Darstellung setzt Gott auf das Niveau seiner Schöpfung herab, und folgend führt das zur Ersetzung des wirklichen Gott durch andere, heidnische Götter (Jes 40:18-25).

 

Ähnliche Gefahr beinhaltet in sich auch Angleichung von Gott den menschlichen Mustern. Sehr oft sieht man Gott durch die Persönlichkeit und das Benehmen seines biologischen Vaters. Es gibt Leute, die Probleme in der Beziehung zu Gott dem Vater haben, weil ihr biologischer Vater böse, verantwortungslos war. Aber was hat die Beziehung zu Gott mit der Beziehung zu wessen bösem Vater zu tun? Nichts! Und dazu ist das eigentlich eine lästerliche Erniedrigung von Gott dem Vater auf die Ebene eines Menschen (und dazu noch eines bösen).

Gott ist an eine Stelle gebunden. Heidnisches Denken aberkannt Gott seine Allgegenwart, mit heidnischen Göttern konnte und kann man nämlich nur an der dazu bestimmten Stelle „kommunizieren". Es entsteht dadurch im Menschen der Eindruck, dass Gott nicht immer und nicht alles von seinem Leben sieht, das gibt den Raum für Sünde. Aber Gott ist allgegenwärtig und unter allen Umständen und immer sieht er bis in die Tiefe unseres Herzens, ganz zu schweigen von unseren Werken.

Zwiespältiges Leben. Aus oben angeführtem Grund leben die Leute anders damals und dort, wo sie meinen, sie sind ohne Gottes „Überwachung". Sie leben also anders in der Versammlung oder während dem Gebet, anders innerhalb der Woche (Jes 44:16-17). Die Überzeugung, dass Gott weit ist, dass man vor ihm verbergen kann, bringt eine irdische, heidnische Lebensweise. Die wirkliche Gemeinschaft mit Gott ist dauernd und nicht durch eine Stelle oder Zeit begrenzt.

Verborgene Sünden unterliegen dem Gottes Gericht nicht. Das Gefühl, dass Gott unsere Sünden nicht sieht, führt dringend zu der Überzeugung, dass er uns dafür nicht richten wird. Die heidnischen Vorstellungen bringen Überzeugung, dass man vor den Göttern etwas verbergen kann, oder sie bereden kann. Gott ist aber der höchste Richter und ihn kann man nicht überlisten (Psalm 135:14).

Stellung zu den Toten. Die Erniedrigung von Gott auf die Ebene seiner Schöpfung führt im Gegenteil zur Erhebung der Schöpfung auf die Ebene Gottes. In diesem Sinn haben eine besondere Stelle die schon verstorbenen Leute. Der Götzendienst führt zum Kontakt mit Toten, zum Beispiel in der Form der Gebete zu den Verstorbenen.

Götzendienst. Das Ziel des Götzendienstes ist, die Gewogenheit der Götter zu gewinnen oder ihren Zorn von sich durch Opfern abzuwehren. Den wirklichen Gott kann man aber nicht so für sich gewinnen. Trotzdem machen das einige Christen - sie wollen die Gottes Gewogenheit durch religiöse Taten verdienen - zum Beispiel dadurch, dass sie die Bibel lesen (wenn sie von Gott etwas wollen, lesen sie einen längeren Abschnitt aus der Bibel, damit sie ihn „erfreuen"). Das ist im Grund ein heidnisches Opfer. Wir sind aber mit Gott versöhnt, wieder gut durch das Jesu Christi Opfer - wir brauchen uns mit ihm nicht mehr auszusöhnen. Gott fordert stattdessen: „Opfert mir Dank!" (Psalm 50:8-23). Das ist das Einzige, was wir Gott wirklich von uns selbst opfern können - alles Übrige haben wir sowieso von Ihm bekommen.

Simonie mit Gott. Die Heiden kaufen sich von ihren Göttern die Gewogenheit durch die Größe ihrer Opfer - für ein kleines Opfer einen kleinen Dienst, für ein großes Opfer einen großen Dienst. Solche Stellungen kann man auch manchmal in der Kirche finden - die Gläubigen lesen noch mehr aus der Bibel, sie geben einen höheren Betrag in das Opfer. Dafür erwarten sie Erfüllung ihrer Bitten, oder eine größere Gewogenheit von Gott. Das wirkliche dauernde Leben in der Gemeinschaft mit Gott (Kol 2:10-12) ersetzen sie durch Riten und religiöse Handlungen.

Ekstatische Erfahrungen statt der dauernden Gemeinschaft mit Gott. Die ekstatischen Erlebnisse gehören zwar in das Leben mit Gott, sie sind aber nur eine Äußerung, Folge des dauernden Lebens mit Ihm. Die Heiden haben keine Gemeinschaft mit ihren Göttern, sie fehlt ihnen in den meisten Fällen nicht (es genügt ihnen die Götter zum Beispiel mit Opfern zu beruhigen), aber wenn sie doch den Kontakt mit Göttern wirklich aufnehmen möchten, dann geschieht es oft durch eine Ekstase (die durch verschiedene Mittel hervorgerufen wird). Die Christen, die nicht die Bedingungen einhalten, die Gott für die Gemeinschaft mit dem Menschen hat (getrennt von der Sünde sein, Reinheit, Heiligkeit, ihm ergeben sein), befriedigen sich entweder mit mehr oder weniger formalem Christentum, oder sie geraten in die Gefahr, diese Gemeinschaft durch die ekstatischen Erlebnisse zu ersetzen.

Das Heidentum und alle seine Einflüsse und Reste untergraben und deformieren erheblich den Glauben des Menschen. Die Qualität des Lebens mit Gott ist beim Behalten der heidnischen Einflüsse und Weisen sehr weit von der, die Gott seinen Kindern verspricht. Darum ist es nötig, sich von allen oben beschriebenen Einflüssen, Gewohnheiten, Sichten zu trennen, sich kompromisslos und dauernd davon befreien. Und als maßgeblich für das Leben mit Gott dann nur das anzunehmen, was die Bibel beinhaltet.

 

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