Gottes Liebe

Mikuláš Török, 21.10.2007

 

1Johannes 4:8 - 5:3 Wer nicht lieb hat, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. 9 Daran ist erschienen die Liebe Gottes gegen uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, dass wir durch ihn leben sollen. 10 Darin steht die Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. 11 Ihr Lieben, hat uns Gott also geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. 12 Niemand hat Gott jemals gesehen. So wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist völlig in uns. 13 Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geiste gegeben hat. 14 Und wir haben gesehen und zeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat zum Heiland der Welt. 15 Welcher nun bekennt, dass Jesus Gottes Sohn ist, in dem bleibt Gott und er in Gott. 16 Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. 17 Darin ist die Liebe völlig bei uns, dass wir eine Freudigkeit haben am Tage des Gerichts; denn gleichwie er ist, so sind auch wir in dieser Welt. 18 Die Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe. 19 Lasset uns ihn lieben; denn er hat uns zuerst geliebt. 20 So jemand spricht: "Ich liebe Gott", und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht? 21 Und dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe. 5:1 Wer da glaubt, dass Jesus sei der Christus, der ist von Gott geboren; und wer da liebt den, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist. 2 Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. 3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.

1Johannes 4:16 Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

Jakobus 1:17 Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von obenherab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichtes und der Finsternis.

Johannes 14:15 Liebet ihr mich, so haltet ihr meine Gebote.

Hesekiel 18:23-32 Meinest du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht der HERR, und nicht vielmehr, dass er sich bekehre von seinem Wesen und lebe? 24 Und wo sich der Gerechte kehrt von seiner Gerechtigkeit und tut Böses und lebt nach all den Greueln, die ein Gottloser tut, sollte der leben? Ja, aller seiner Gerechtigkeit, die er getan hat, soll nicht gedacht werden; sondern in seiner Übertretung und Sünde, die er getan hat, soll er sterben. 25 Doch sprecht ihr: Der HERR handelt nicht recht. So hört nun, ihr vom Hause Israel: Ist's nicht also, dass ich recht habe und ihr unrecht habt? 26 Denn wenn der Gerechte sich kehrt von seiner Gerechtigkeit und tut Böses, so muss er sterben; er muss aber um seiner Bosheit willen, die er getan hat, sterben. 27 Wiederum, wenn der Gottlose kehrt von seiner Ungerechtigkeit, die er getan hat, und tut nun recht und wohl, der wird seine Seele lebendig erhalten. 28 Denn weil er sieht und sich von aller Bosheit, die er getan hat, bekehrt, so soll er leben und nicht sterben. 29 Doch sprechen die vom Hause Israel: Der HERR handelt nicht recht. Sollte ich Unrecht haben? Ihr vom Hause Israel habt Unrecht. 30 Darum will ich euch richten, ihr vom Hause Israel einen jeglichen nach seinem Wesen, spricht Gott der HERR. Darum so bekehrt euch von aller Übertretung, auf dass ihr nicht fallen müsset um der Missetat willen. 31 Werfet von euch alle eure Übertretung, damit ihr übertreten habt, und machet euch ein neues Herz und einen neuen Geist. Denn warum willst du sterben, du Haus Israel? 32 Denn ich habe keinen Gefallen am Tode des Sterbenden, spricht Gott der HERR. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.

(Luthers Übersetzung)

Die Gottes Liebe ist das Hauptthema der Bibel. Ein sehr eng zusammenhängendes Thema ist auch unsere Liebe zu Gott. Das Gottes Wort spricht von der Liebe so, dass sie in der Vollkommenheit bei Gott existiert, Gott ist die Liebe (1Johannes 4:16). Manchmal können wir von der Gottes Liebe hören, dass sie etwas anderes, als die „Menschenliebe" ist. In Wirklichkeit geht es aber nur um verschiedene (oft deformierte) Auffassungen der wahren Liebe. Das ist ähnlich wie bei anderen Begriffen (Güte, Sünde u. ä.).

Woran erkennen wir, ob (oder wie weit) wir mit der Liebe identifiziert sind?

Gott ist die Liebe und darum auch alles, was er mal gesagt hat, das war aus der Liebe. Wenn wir also Gottes Wort lesen und lesen wir davon, was Gott gemacht oder befohlen hat, dann sind das immer Worte und Taten des liebenden Gottes. Er macht und hat alles aus der Liebe gemacht. Wenn wir es so begreifen, dann sind wir dem Verständnis der Gottes Liebe näher. Wenn es uns scheint, dass sein Verhalten schlecht, hart, erbarmungslos oder sogar gehässig oder ungerecht ist, dann sehen wir auch nicht, dass Gott wirklich liebend ist. Und man kann keinesfalls diesen Widerspruch so lösen, als ob es hier zwei Götter existieren: der Gott des Alten Testaments - der harte und böse, und der Gott des Neuen Testaments - der barmherzige Gott. Gott sagt über sich selbst, dass er sich nicht ändert, dass er immer der selbe ist (Jakobus 1:17), also solche „Erklärung" zeigt nur auf noch tiefere Unkenntnis über Gott.

Worin kommt unsere Liebe zu Gott und unserer Glaube daran, dass Gott uns wirklich liebt, weiter zum Ausdruck? Wenn jemand als das erste Erkennungszeichen einführt, dass man die Gottes Gebote gehorcht (Johannes 14:15), dann irrt er sich. Das gehört bestimmt zu den Erkennungszeichen dessen, dass wir Gott lieben, aber keinesfalls auf der ersten Stelle. Gott kann man auch aus der Angst vor seinem Zorn, aus der Angst vor Verdammnis, und nicht aus der Liebe gehorchen.

Die Antwort finden wir in dem ersten Apostelbrief von Johannes (1Johannes 4:8 - 5:3): Johannes spricht zuerst davon, dass wir Gott kennen und kennen lernen. Das ist mehr, als etwas bloß rational, intellektuell über Gott zu erkennen. Das heißt, dass wir ihn kennen lernen wollen und dass wir auch wollen, dass uns Gott kennen lernt. Wir verbergen vor ihm nichts und halten nichts geheim (wir wissen doch, dass er uns liebt und dann hat das keinen Sinn). Ein wichtiges Zeichen ist zum Beispiel das, wie schnell wir zu Gott kommen, wenn wir gesündigt haben. Wenn wir mit der Buße zögern, dann lieben wir Gott nicht oder haben wir Angst vor ihm (glauben wir nicht ganz an seine Liebe). Wenn hier Johannes sagt, die Furcht ist nicht in der Liebe, dann spricht er davon, dass wir keine Angst vor Gott haben, wir fürchten uns nicht, dass er uns verletzt oder dass er uns böse wird. (Das Gottes Wort sagt also mindestens hier nicht, dass ein Christ vor nichts Angst hat.)

Weiter sagt Johannes, wir glauben seinem Sohn. Wir begreifen, dass wir ohne seine Erlösung keine Hoffnung hätten. Er hat sich für uns gegeben, hat uns früher geliebt als wir ihn, und darum können wir ihm völlig vertrauen.

Als ein weiterer Ausdruck unseres Vertrauens auf die Gottes Liebe erwähnt Johannes das, dass wir unsere Brüder lieben. Das ist begreifbar. Damit wir jemanden wirklich lieben könnten, müssen wir selbst die Sicherheit haben, dass wir geliebt werden. Unser Glaube an die Gottes Liebe ermöglicht also, dass wir unsere Brüder und weiter auch unsere Nächsten lieben. Wie würden wir sie lieben können, wenn wir nicht glauben würden, dass uns Gott liebt? Und wie würden wir dann unsere Feinde lieben können, wie es von uns Jesus verlangt? (Obwohl wir einen Feind nicht sowie unseren Bruder lieben und mit ihm das gleiche Gemeinschaft nicht haben können. Es heißt eher, sein Gutes zu suchen und bereit zu sein, ihm jederzeit zu vergeben, sich nicht gegen ihn verhärten und nicht eine freundliche Gemeinschaft.)

Erst am Ende sagt Johannes, wenn wir Gott lieben, dann halten wir seine Gebote (1Johannes 5:2-3). Das ist keine Neuigkeit des Neuen Testaments, es galt auch in dem Alten Testament. Auch damals äußerten die Gottes Gebote seine Liebe. Gott hat seine Gebote nicht darum gegeben, damit die Leute sterben, sondern damit sie leben und begreifen, dass sie ihn brauchen (Hesekiel 18:23-32).

 

 

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