Der breite und enge Weg

Mikuláš Török, 20. 4. 2007

Als wir vor einiger Zeit während unserer Versammlung ein unserer Lieder gesungen haben, haben mich die Worte: „...der Himmel ist angelweit...! gefangen genommen. Unmittelbar darauf habe ich mich an den Leitartikel aus einer der letzten Folgen der Zeitschrift Charisma erinnert. Der Autor schlägt darin Alarm vor ausbreitender Toleranz des homosexuellen Christentums. Ähnlich wie der Autor des Leitartikels habe ich auch nicht die Absicht, nur Jay Bakker anzufahren (Prediger, der in den ganzen USA das prohomosexuelle Evangelium verbreitet). Ich habe auch nicht die Absicht, sich mit der Frage der Homosexualität zu beschäftigen, obschon es ein sehr belangvolles Thema ist.

 

Das, was ich als etwas sehr Wichtiges ansehe und was übrigens auch der Grund des Durchwachsens in die Kirche solchen Stellungen wie die Akzeptierung der Homosexualität als reiner Verschiedenheit und nicht als Sünde ist, ist die Stellungnahme zum Wort Gottes. Jay Bakker sagte: „...ich fühle, dass Gott mir gezeigt hat, dass die Homosexualität keine Sünde ist...". Das ist einer der Schlüssel des Evangeliums „des breiten Weges". Es geht hier nicht darum, was im Gottes Wort wirklich geschrieben steht, sondern um Gefühle und Eindrücke, denen die betreffende Person mehr Wichtigkeit zuschiebt. Von dem breiten Weg, der aber
allerdings nicht in den Himmel führt, lesen wir im Evangelium des Matthäus.


Matthäus 7:13-14: Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind´s, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind´s, die ihn finden!


Möglicherweise haben Sie die Interpretierung gehört, dass die enge Pforte das „Nadelöhr" ist, durch das man in das Gottes Königreich nichts durchbringen kann. Ich will nicht mit dieser Interpretierung polemisieren, aber das Wesen ist doch etwas anderes. Die enge Pforte ist nicht so eng, dass man kaum durchgehen kann, und wenn vielleicht doch, dann nur blutig von den rohen Steinen abgeschürft, aus denen sie erbaut wurde. Es ist Wahr, dass es unter den Predigern des „breiten Weges" die Mehrheit gibt und ihre Anzahl nimmt immer zu. Aber die Antwort auf diesen Zerfall kann nicht statt des Evangeliums eine „schlechte Nachricht" davon sein, dass es eigentlich fast unmöglich ist, in den Himmel zu kommen, weil die Pforte so eng ist, dass fast niemand durchgehen kann. Das entspricht dem Gottes Wort nicht und die Menschen brauchen es auch nicht. Sie brauchen den Weg zum Leben zu zeigen! Es ist drückend, dass es trostlos wenige Prediger gibt, die mehr als nur den Ausgangspunkt für den Weg des Lebens zeigen.


Was ist die Pforte und was ist der Weg? Und was für einen Unterschied zwischen der breiten und der engen Pforte und zwischen dem breiten und dem engen Weg gibt?


Jesus ist die Pforte und der Weg. Wenn Jesus von dem breiten Weg spricht, der in das Vergehen führt, spricht er nicht von den heidnischen Religionen, sondern von dem Leben laut des „Möchtegernevangeliums", das nicht von
dem Gottes Wort geleitet ist. Der breite und der enge Weg können fast den gleichen Anfang haben: „Nimm Jesus Christus an und du wirst erlöst sein". Ja und Amen! Es ist so! Nur gehört es sich nachzutragen, dass es nur
der Anfang des Weges ist, Gewinn der sicheren und verlässlichen Hoffnung des ewigen Lebens wird erfüllt, erst wenn wir in das Ziel eintreffen. Davon zeugt eine Reihe von Stellen aus der Schrift (Matt 10:22; Matt 24:13; Markus 13:13), aber hauptsächlich sehen wir es im Buch der Offenbarung in den Briefen an sieben Gemeinden. Praktischerweise lesen wir fast in allen Briefen die Worte „wer besiegt..." Und man kann nicht anders als nach den Regeln besiegen, darum wird sich schon Gott kümmern.

 

2. Timotheus 2:5 Und wenn jemand auch kämpft, wird er doch nicht gekrönt, er kämpfe denn recht.

 

Also es ist nötig, den Weg und auch die Weise, wie man ihn besteht, zu zeigen. Den Anfang zeigen, den Menschen ermöglichen Jesus Christus zu sehen, kennen zulernen und sich mit seiner Gnade zu treffen. Dabei kann man gleichzeitig nicht das vergessen, dass es sich nicht nur um den Antritt des Weges, sondern auch um seine Beendigung handelt. Es handelt sich also um das Vertrauen in das Wort, um die Untertänigkeit der Gottes Ordnung und um die Identifizierung mit seinem Willen. Das können nur solche Verkünder des Evangeliums machen, die daran geglaubt haben und wirklich weiter die Wahrhaftigkeit der Worte erleben, dass der enge Weg angenehm und besser als der breite ist, und für die das Gottes Wort und seine Ansprüche keine Belastung sind.

 

Matthäus 11:29-30 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

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